Millionen-Hengst Protectionist läuft auf dem Grafenberg

Im ersten Stuten-Klassiker beim Königsallee-Renntag gilt die englische Spitzenstute Hawksmoor als Favoritin.

Millionen-Hengst Protectionist läuft auf dem Grafenberg
Foto: dpa

Düsseldorf. Die am Sonntag auf der Galopprennbahn Grafenberg stattfindenden 96. „German 1000 Guineas“ zählen zu den fünf klassischen Rennen in Deutschland, die ein Vollblüter nur einmal in seinem Leben gewinnen kann — als dreijähriges Rennpferd. Das mit 125 000 Euro dotierte Gruppe-II-Rennen wendet sich an die besten Stuten des Jahrgangs. 16 Pferdeladies rücken um 17.10 Uhr zum Hauptereignis in die Startboxen ein. Unter ihnen die vermeintliche Favoritin Hawksmoor, die nach einem dritten Rang auf höchster Ebene im französischen Chantilly mit besten Referenzen nach Düsseldorf kommt.

Ihr Trainer Hugo Palmer, 34 Jahre alter Emporkömmling aus Newmarket, hat gute Chancen, die englische Hymne „God save the Queen“ für die Siegerin zu hören. Allerdings rüstet sich auch die heimische Stutenelite um Dhaba mit Stalljockey Adrie de Vries und Near England unter Martin Seidl für Trainer Markus Klug aus Köln Rath-Heumar.

Im zweiten Höhepunkt, einem Ausgleich I über 1500 Meter und dotiert mit 22 500 Euro, sattelt Grafenberg-Trainer Sascha Smreczek mit Seewolf einen chancenreichen Sieganwärter. Allerdings kommen mit Atreju und Starwood ebenfalls chancenreiche Gegner aus Kölner Erfolgsställen. Ein spannungsgeladener Renntag mit neun Prüfungen sieht 78 Pferde am Start, darunter fünf Galopper aus Düsseldorf.

Auf der Pressekonferenz konnte Rennvereins-Geschäftsführer Günter Gudert Entwarnung zur Wetterlage geben: „Am Freitag floss noch ein 20 bis 30 Zentimeter tiefer Fluss an meinem Büro vorbei. Aber die Bahn ist trotzdem in einem guten Zustand, die verträgt einiges. Wir sind glimpflich davon gekommen, auch wenn es bis Samstag noch weiter regnen soll. Am Renntag selbst erwarten wir bei Sonne pur 8000 bis 10 000 Besucher“.

Heimlicher Höhepunkt der Veranstaltung ist der Start von Protectionist. Der mittlerweile sechsjährige Hengst, im Training bei Andreas Wöhler im westfälischen Spexard, gilt als lebende Legende. Ende 2014 gewann er als bisher einziger deutscher Galopper den mit sechs Millionen Australischen Dollar dotierten Melbourne Cup. Das Rennen gilt dort als National-Feiertag. Rund 2,4 Millionen Euro galoppierte Protectionist an diesem Tag gegen 21 Gegner für seine australischen Besitzer und Züchter Christoph Berglar aus Köln ein. Am Sonntag geht es gegen den „Preis von Europa“-Sieger Empoli (Trainer Peter Schiergen, Köln) um läppische 2400 Euro in einem Aufbaurennen nach langer Rekonvaleszenz. Trotzdem: Ein Pferd wie Protectionist auf dem Grafenberg zu sehen, ist eine einmalige Chance.

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