Borussia triumphiert im Pokal

Im Schnelldurchgang sichert sich der Rekordmeister zum 19. Mal den Titel.

Düsseldorf. Diese Nachricht sagte am Sonntag alles aus: "Aufgrund des zügigen Ablaufs des Finales wird das Konzert mit Culcha Candela bereits um 19.15 Uhr beginnen." Die Tischtennis-Profis der Borussia hatten an ihrer Vormachtstellung keinen Zweifel gelassen, waren beim "Final Four" in den Dortmunder Westfalenhallen in Rekordtempo zum Pokalsieg marschiert. Das anschließende Konzert der Popgruppe musste extra vorgezogen werden, damit die rund 4300 Zuschauer auf ihre Kosten kamen. Bei der Borussia scherte das natürlich keinen, allen voran Trainer Dirk Wagner, der sich zum bevorstehenden Abschied im Sommer nicht nur diesen einen Titel erhofft hatte: "Das war eine fantastische Mannschaftsleistung, und alle drei Spieler haben überzeugt."

Es war tatsächlich eine Demonstration: Die Düsseldorfer verloren lediglich drei Sätze in den sechs direkten Duellen - und gewannen 18 Sätze. Kurioserweise verzeichnete nur Timo Boll jene Satzverluste - Beleg für die mannschaftliche Stärke der Borussia. Mit dem Weltranglistenvierten an der Spitze war schon das Auftaktspiel gegen den SV Plüderhausen eine klare Angelegenheit und in nur 68 Minuten Spielzeit beendet: Boll gewann in vier Sätzen gegen Jakub Kosowski, anschließend hatte Ex-Borusse Jörgen Persson gegen Christian Süß keine Chance.

Ein konzentrierter Seiya Kishikawa brachte die Düsseldorfer mit einem kaum weniger deutlichen Erfolg gegen Plüderhausens "Ikone" Aleksandar Karakasevic ins Finale. Plüderhausens Manager Geritt Albrecht blieb gelassen: "Unsere Party geht weiter, schließlich habe ich heute Geburtstag."

Christian Süß, Borussia, der vor einem Jahr noch im Halbfinale gegenBremen neben Mannschaftskollege Dimitrij Ovtcharov komplett versagthatte.

Doch auf dem Weg zum 19. Pokalsieg der Vereinsgeschichte nahm die Borussia darauf keine Rücksicht. Zwar kam im ersten Duell des Finales gegen die TTF Ochsenhausen beim Außenseiter etwas Hoffnung auf, als der Portugiese Tiago Apolonia Borussias Boll in den fünften Satz zwang. Doch nach Bolls 3:2-Erfolg fegten Süß und Kishikawa ihre Kontrahenten Chuang Chih-Yuan und Adrian Crisan von der Platte. Diesmal waren es 95 Minuten, bis das 3:0 feststand.

Vor einem Jahr hatte sich der Favorit beim "Final Four" in Hannover noch bis auf die Knochen blamiert, war gegen den krassen Außenseiter Bremen im Halbfinale ausgeschieden. Daraus hatte vor allem der damals kritisierte Nationalspieler Christian Süß seine Lehren gezogen. "Die Voraussetzung waren anders, wir hatten kein olympisches Turnier in den Knochen. Die Regelmäßigkeit im Training ist der Weg zum Erfolg", so Süß’ Erkenntnis. Manager Andreas Preuß schwelgte in Glückseligkeit: "Das war genau der richtige Jahresabschluss zum 25-jährigen Bestehen unseres Clubs."

Dirk Wagner, Borussia-Trainer, der im Sommer Düsseldorf verlässt.

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