Theater im Heine-Institut Theater-Debüt für „Buch Le Grand“

Düsseldorf. · Erstmals für die Bühne adaptiert Sabine Brenner-Wilczek Heinrich Heines „Ideen – das Buch Le Grand“. Das Ein-Personen-Stück ist ihr Theater-Regiedebüt.

 Thomas Karl Hagen als Dichter ­Heinrich Heine.

Thomas Karl Hagen als Dichter ­Heinrich Heine.

Foto: Heine-Institut/Sven Ihnken

„Madame! Ich habe sie belogen. Ich bin nicht der Graf vom Ganges.“ Mit diesem Satz beginnt das Stück „Ihr habt den Rhein, wascht Euch“. Er stammt aus der Feder Heinrich Heines, der in seinem Büchlein „Le Grand“ Erinnerungen an seine Kindheit aufzeichnete. Es diente Sabine Brenner-Wilczek als Grundlage für ihr Regiedebüt und wird damit gleichzeitig erstmals für die Bühne ­adaptiert.

Ein wenig aufgeregt ist die Leiterin des Heinrich-Heine-Instituts: In der Bibliothek des Hauses ist eine öffentliche Generalprobe angesetzt und das Publikum ist begeistert von der Zeitreise, die Thomas Karl Hagen in der Rolle des berühmtesten Sohnes der Stadt auf die kleine Bühne bringt. Musikalisch begleitet wird der Schauspieler dabei von Frederike Möller, die mal am Flügel, mal an zwei Toy-Pianos in die Tasten greift.

„Wir haben das Stück auf fünf Vorstellungen ausgedehnt und hätten bei dem großen Andrang noch weitere belegen können“, sagt Sabine Brenner-Wilczek. So geht es doch darum, die Kindheitserinnerungen des Dichters modern und frech zu inszenieren, um ihn auch für ein junges Publikum zur Entdeckung werden zu lassen.

Das ist ihr mit dem Ein-Personen-Stück gelungen. Überzeugend ist es immer dann, wenn Thomas Karl Hagen seine Rolle überzeichnet. Wenn beispielsweise ein Stuhl zum Pferd und ein Spazierstock zum Gewehr wird, mit dem er imaginär all die Städte abschießt, die von sich behaupten, sein Geburtsort gewesen zu sein; oder wenn er sich darüber auslässt, wie sehr doch die „Torheit“ konsumiert würde und damit Hochprozentiges meint.

Der Dichter war auch als streitbarer Journalist mit spitzer Feder bekannt und gefürchtet. „Heine trat für Meinungsfreiheit ein“, sagt Brenner-Wilczek und macht in ihrem Stück deutlich, wie aktuell sein Werk nach wie vor ist. Etwa wenn sein alter Ego Thomas Karl Hagen sich an die Abdankung des Kurfürsten und die Besatzung Düsseldorfs durch Napoleon erinnert. Emotionale Momente hat das Stück auch zu bieten. Denn Klein-Heinrich hat dereinst einen Schulkameraden überredet, ein Kätzchen aus der Düssel zu fischen. Bei der Rettung des Tieres ertrank der Junge.

Info Alle Vorstellungen von „Ihr habt den Rhein, wascht euch“ einschließlich Zusatztermine sind bereits ausverkauft.

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