Kinder- und Jugendtheater : Geschichten-Rettungskommando hilft Olga
Krefeld Das Stück „Johnny Hübner greift ein“ feierte Premiere am Kresch-Theater.
Es ist ein Kinderstück der ganz feinen Art, das im Kresch-Theater über die Studiobühne geht; liebevoll inszeniert mit einem sympathischen – einzigen – Darsteller, der Freude hat, an der Geschichte selbst und dem Spiel mit den Kindern im Publikum. Sie danken bei der Premiere mit Klatschen und Trampeln für „Johnny Hübner greift ein“, einer Geschichte des preisgekrönten Autors Hartmut El Kurdi.
„Es geht darum, Begeisterung fürs Lesen zu wecken und zu erfahren, was es mit einem macht, wenn man ganz in die Geschichte eintaucht“, erklärt Regisseurin Isolde Wabra und lächelt. „Meine ,Leihoma’ hat früher immer zu mir gesagt: ,Lesen üben ist ein wenig wie beten üben.’“
Sven Jenkel schlüpft in diesem Einpersonenstück als Johnny mit kleinen Hilfsmitteln in viele unterschiedliche Rollen und zaubert eine klasse Stunde auf die Bühne. Er ist der Erzähler, der gleichzeitig die Geschichte spielt, die er dem jungen Publikum nahebringt.
Das zauberhafteste Requisit ist sein Einkaufswagen samt Inhalt, den er auf die Bühne schiebt und in dem er auch Platz nimmt. Johnny gibt an, vom „mobilen Geschichten-Rettungskommando Krefeld-Oppum“ zu sein. Keiner traut ihm diese Rolle zu. Diese Gestalt mit der roten Clownsnase und der schäbigen Kleidung kommt eher wie ein Obdachloser daher, der seinen Hausstand in dem Drahtgefährt mit sich führt. Wer ist bloß dieser Kerl? Wabra: „Er ist ein Mann mit Narrenfreiheit. Es ist einer, der in Bahnhofsnähe wohnt, Löcher in den Socken hat, aber Fähigkeiten besitzt, die andere nicht haben.“
Und dann fragt Hübner auch noch die Kinder im Publikum: „Das Lied bitte.“ Keines hat auch nur eine Ahnung, was er meint. Das wird jedoch schnell klar. Die Mädchen und Jungen müssen mithelfen in dieser Geschichte und eintauchen ins Stück wie in die Erzählung eines Buches. So wird gemeinsam das Ritual erlernt und gesungen: „Schlaf Du kleiner Pirat, morgen gehen wir auf Kaperfahrt“. Dies mit Corona-Maske, die man aber „eigentlich“ anzieht „um sich vor dem Piraten zu verstecken“. Einen Zauberspruch müssen sie auch noch lernen. Die Kinder machen begeistert mit.