„Supernova“-Konzert Offenheit für das Unbekannte nötig

Düsseldorf · Die „Supernova“-Serie der Tonhalle verlangt Offenheit für das Unbekannte.

 Der Cellist Anil Eraslan spielt in der Tonhalle.

Der Cellist Anil Eraslan spielt in der Tonhalle.

Foto: Jina/Tonhalle

Seit einigen Jahren gibt es bei den Tonhallen-Konzerten eine Reihe mit einem missverständlichen Titel: „Supernova“. In der Astronomie handelt es sich hierbei um eine extrem helle Explosion am Himmel, wenn ein Stern sich gleichsam in einem letzten und energiereichen Aufbäumen aus der Galaxie verabschiedet. Die Tonhallen-Serie aber präsentiert Kompositionen und Künstler, denen man ja gerade langes Leben und viele Aufführungen wünscht. Offenbar geht es in jedem „Supernova“-Konzert um die Idee eines spektakulären Moments – und das ist eine Supernova ja zweifellos.

Für die jüngste Folge braucht der Hörer eine gewisse Offenheit für das Unbekannte. Der Abend am Samstag, 11. Dezember, 20 Uhr, in der Rotunde der Tonhalle heißt „Hy­brid Conversations“ und unternimmt den Versuch, unterschiedliche Stile, exotische musikalische Welten und Techniken zu einem beinahe pfingstlichen Miteinander zu bringen. Die drei Musiker des Abends treten auf ziemlich selten miteinander kombinierten Instrumenten auf. Matthias Mainz spielt Klavier und Vierteltonklavier. Gregory Dargent spielt die Oud, die reizvoll klingende Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient. Und Ani Eraslan spielt Violoncello. Auf dem Programm stehen zwei Werke, beide in Uraufführungen: „Ud“ von Edu Haubensak sowie „Anthropozentrischer Dekalog“ von Marc Sinan.

Die Tonhalle hat hierzu einen vielversprechenden Text entworfen: „Klassisches Klaviertrio und Zweite Wiener Schule, Mikrotonalität und Elektroakustik, türkische und arabische Kontexte, transkulturelle und experimentelle improvisierte Musik bilden ein weites Koordinatensystem für subtile individuelle Annäherungen und minimalistische Schwebezustände. Mainz, Dargent und Eraslan verwandeln ein Format mit großer Nähe zu westlicher Kammermusik in einen multiperspektivischen musikalischen Reflexions- und Bewusstseinsstrom, der sich gängigen Kategorien entzieht.“ Es gebe, heißt es, „verschiedene stilistische Einflugschneisen“.

Es könnte ein unterhaltsamer Abend einer hochexplosiven Supernova und mit lauter unerwarteten Höreindrücken werden. Am besten, man hält es mit dem Titel der legendären Show von Rudi Carrell: Lass dich überraschen!

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