Keime in Düsseldorfer Uniklinik: „Ausbruch ist abgeschlossen“
Der zuständige Beigeordnete und der Leiter des Gesundheitsamts erläutern, warum es in der Uniklinik zu Todesfällen durch Keime gekommen ist, was Patienten und Besuchern tun können — und was sie lieber lassen sollten.
Düsseldorf. Die Uniklinik hat eine Ausnahmesituation erlebt: Bei 22 Patienten seien Typen des Keimes Acinetobacter baumannii nachgewiesen worden, erklärte das Krankenhaus. Elf Patienten, bei denen der Keim festgestellt worden sei, seien gestorben. „Das war ein größerer Ausbruch, aber dieser Ausbruch ist beendet“, sagt Klaus Göbels, Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamtes. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Ausbruch im Überblick:
Wie oft gibt es solche Vorfälle in Düsseldorfer Krankenhäusern? Von einem Ausbruch sprechen die Mediziner bei zwei oder mehr Infektionen. In den vergangenen Jahren hat es in verschiedenen Krankenhäusern Ausbrüche nach dieser Definition gegeben. „Die Fälle haben aber nicht epidemisch zugenommen“, sagt Göbels. Ausbrüche seien Realität, entscheidend sei, ob sich die Häuser ihrer Verantwortung stellen. Die Uniklinik zähle zu den positiven Beispielen, weil sie umfassend informiert und sich auch Rat beim Robert-Koch-Institut geholt habe. Letztlich sorgten die so erörterten Maßnahmen dafür, dass sich die Keime nicht weiter ausbreiten.
Wie haben sich die Keime entwickelt? Es gibt zwei Tendenzen: Zum einen werden Keime dank verbesserter Diagnostik besser und häufiger erkannt. Das sagt nichts darüber aus, ob sie auch häufiger als früher auftreten. Sicher ist aber auch, dass es mehr Resistenzen gibt. „Die Keime passen sich dank unserer Antibiotika-Gewohnheiten immer besser an“, sagt Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke. „Und es ist leider nicht so, dass jedes Jahr ein neues Antibiotikum auf den Markt kommt“, sagt Göbels.