Karneval in Düsseldorf Kinderumzug: Farbenfroh und selbstgemacht

Düsseldorf · Gekaufte Kostüme sind beim Kinder- und Jugendumzug verpönt. Seit Monaten arbeiten die kleinen Jecken an ihren Verkleidungen.

 Für die Schule Rolandstraße gab es für das schönste Kostüm ein Preisgeld von 300 Euro vom Comitee Carneval. Außerdem dürfen die Jecken beim Rosenmontagszug mitlaufen.

Für die Schule Rolandstraße gab es für das schönste Kostüm ein Preisgeld von 300 Euro vom Comitee Carneval. Außerdem dürfen die Jecken beim Rosenmontagszug mitlaufen.

Foto: Andreas Krüger

Gold, Grün, Silber, Blau, Rot! Die buntesten Farben, wo man auch nur hinschaut. Was die Kreativität der Kostüme angeht, da dürfte der Düsseldorfer Kinder- und Jugendumzug fast unschlagbar sein. Gekaufte Kostüme sind verpönt und sieht man auch kaum. Seit Monaten bereiten sich Kitas, Schulen und die Jugendabteilungen der Karnevalsvereine akribisch auf diesen Tag vor.

Ganz besonders ins Auge fällt die GGS Rolandstraße. Mit 230 Jecken ist sie nicht nur eine der größten Gruppen beim Zoch, sondern auch eine der auffälligsten. Man kann sie durchaus als Goldstücke bezeichnen. Sie haben sich Maleranzüge besorgt. Dann haben sie sogenannte Isolationsdecken, die eine goldene Farbe haben, in ganz kleine Papierschnipsel geschnitten und auf den Maleranzug geklebt. Das sieht einfach klasse aus.

Für das schönste Kostüm gab es 300 Euro Preisgeld

Seit dem Sommer bereitet sich die Schule auf diesen Tag vor. „Im September geht es los. Da treffen wir uns und sammeln die Ideen. Das sind immer sehr gesellige Treffen“, sagt Malte Oellers vom Organisationsteam. Preiswert ist das Kostüm auch. „Alles in allem hat das Ganze knapp sieben Euro gekostet. Da wir von jedem Teilnehmer zehn Euro eingesammelt haben, konnten wir von dem Rest sogar noch jede Menge Kamelle kaufen. Plus einen Jutebeutel.“

Für so viel Einsatz gab es am Ende noch eine Auszeichnung für das schönste Kostüm vom CC. Neben 300 Euro Preisgeld darf die Schule auch beim Rosenmontagszug mitlaufen. Den Preis für den schönsten Wagen bekam die Bonifatiusschule. Auch sie bekommt für ihren Bienen-Wagen 300 Euro und einen Platz beim Rosenmontagszug.

Am vergangenen Montag hatte das Comitee Carneval mit 4054 Teilnehmern eine neue Rekordteilnehmerzahl verkündet. Doch die schnellte nochmal in die Höhe, denn zwei Gruppen hatten vergessen sich anzumelden. Da es aber das CC um Organisatorin Ellen Schlepphorst zum Glück nicht übers Herz brachte, die kleinen Jecken auszuschließen, waren es noch einmal 117 kleine und große Jecken mehr.

77 davon kamen von der Paul-Klee-Grundschule an der Gerresheimer Straße. Die hatten sich dem Namen ihrer Schule entsprechend als Kleeblätter aufgebrezelt. Sie hatten sich riesige grüne Schals gekauft und als Ponchos zurecht geschnitten. „Die Kinder haben dann die ganzen Kleeblätter ausgeschnitten, bemalt und auf die Ponchos geklebt“, erklärt Funda Temurci vom Förderverein der Schule. Das sah sehr hübsch aus. Die Beutel waren auch ordentlich gefüllt mit Bällen, Buntstiften, Bonbons und Mäusespeck. Als Clou gab es kleine magische Handtücher in einer Dose. Die muss man ins Wasser schmeißen und dann verwandeln sie sich in kleine quadratische Handtücher. Die Schule ist auch im Sitzungskarneval aktiv. Denn die von Sportlehrerin Bianca Blazejzak ins Leben gerufene Tanzgruppe war in dieser Session unter anderem schon bei der Fortuna- und der Express-Sitzung zu sehen.

Über die Kö und Bastionstraße ging es durch die Altstadt zum Burgplatz. Und auch am Zugrand erfreut sich der Kinder- und Jugendumzug immer größerer Beliebtheit. So voll wie am Samstag war es in der Stadt selten. Tausende säumten die Straßen und es wurde erstaunlich wenig Alkohol konsumiert. Allerdings gab es zwischendurch sehr viele Lücken im Zug, weil einige etwas schneller und andere etwas langsamer liefen. Dadurch dachten die Zuschauer zwischendurch, dass der Zug zu Ende sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort