Noch lange nicht out Filme auf DVD und Blu ray: Wo sie noch sehr präsent sind
Düsseldorf · In allen Stadtbüchereien kann man selbst Neuerscheinungen noch kostenlos ausleihen. Und auch bei Saturn oder Media Markt nehmen die Silberlinge noch reichlich Platz ein.
Seit Jahren wird der DVD der baldige Tod vorausgesagt. Und mit dem Videothekensterben auch in Düsseldorf deutete tatsächlich viel darauf hin, dass bald niemand mehr Filme auf der „Digital Versatile Disc“ (oder Blu ray, der kleineren Schwester mit der höheren Auflösung) schauen möchte. Vor gut einem Jahr schloss an der Gumbertstraße in Eller die letzte Videothek in der Stadt. Dafür laden sich immer mehr Menschen Filme im Netz bei den Streamingdiensten Netflix, Amazonm, Maxdome und Co. herunter. Doch der anderen Seite nehmen die DVDs buchstäblich noch immer einen großen Raum ein – im öffentlichen Verleih-, wie im kommerziellen Kaufbereich.
Ein Gang in Etage 5 bei Saturn im Sevens an der Königsallee beweist es: Mehrere lange und dicht bepackte DVD- und Blu-ray-Disc-Regale stehen da mit aktuellen Filmen und allen Klassikern, Kinderfilme haben einen eigenen großen Bereich. Auch praktisch alle großen Buchhandlungen haben sich ein DVD-Sortiment aufgebaut und halten daran fest.
Ein imposantes Filmangebot auf DVD und Blu ray bieten die Stadtbüchereien in der Zentrale am Bertha-von-Suttner-Platz, aber auch in den Stadtteilfilialen. Besonders gut sortiert ist die Gerresheimer Bücherei, wo zudem jeden Monat besondere Filme herausgestellt werden.
Und: Der Verleih eines jeden Films (für immerhin 14 Tage) ist für Inhaber des Bibliotheksausweises kostenlos. Noch immer kauft die Stadtbücherei alle aktuellen Neuerscheinungen für sämtliche Altersgruppen, wenn es sich um einigermaßen anspruchsvolle Streifen handelt. Und das nicht selten im Dutzend, um auch alle Zweigstellen mit der neuen DVD zu versorgen.
Aktuell besonders begehrte Filme wie „Bohemian Rhapsody“, „A Star is born“, aber auch „Gundermann“ oder „Ballon“ sind dann stets sofort vergriffen, man kann sich aber vormerken lassen (Gebühr: 1 Euro) und kommt so relativ zügig auch an solche Filme.
Gleichwohl geht auch in den Büchereien die Nachfrage zurück, Norbert Kamp, der Leiter der Stadtbücherei spricht von zehn bis elf Prozent im vergangenen Jahr: „Viel rasanter sinken die Ausleihzahlen allerdings bei den CDs, vor allem im Popbereich. aber auch bei den DVDs passen wir den Bestand natürlich an“, sagt er.
Zugleich setzt die Stadtbücherei auf „Filmfriend“, den werbe- und kostenfreien Streamingdienst der Bibliotheken, der bereits rund 2000 Filme im Angebot. Kamp: „Darunter sind auch etliche, vor allem französische Filme, die nie auf DVD erschienen sind.“
Allerdings gibt es umgekehrt auch nicht wenige Filmklassiker, die es nur auf DVD gibt, die man aber nicht via „Video-on-Demand“ streamen kann.
„Behaltet euren DVD-Player“, warnte auch deshalb „Die Zeit“ neulich ihre Leser, und nannte als Beispiel „Citizan Kane“ von Orson Wells.
Außerdem behalte man mit der eigenen Blu ray oder DVD das Recht, mit einem Film zu machen, was man will.
