NRW-Forum Diskussion um Personalie: „Alain Bieber muss jetzt liefern“

Düsseldorf · Am 9. Mai entscheidet der Aufsichtsrat über die Zukunft des NRW-Forums. Bislang fehlt ein tragendes Konzept.

 lAlain Biebers Zukunft in Düsseldorf ist offen.

lAlain Biebers Zukunft in Düsseldorf ist offen.

Foto: David Young

Oberbürgermeister Thomas Geisel möchte Alain Bieber als Chef des NRW-Forums behalten, wie er im WZ-Gespräch mitteilte. Aber das geht nicht so einfach. Denn Bieber hat bis heute kein Konzept vorgelegt, wie er sich die Zukunft des Hauses vorstellt. Nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats gab es lediglich ein Bedauern aus den Reihen von CDU, SPD und FDP, wie die bisherige Situation gelaufen ist. Dem stimmten die Grünen nicht zu. „Wir wissen ja offiziell nichts. Bieber muss sich erst einmal erklären und Ideen liefern. Es geht immerhin um eine gute Zukunft für das Haus“, so Claudia Gerlach.

Bislang hat sich der Chef des NRW-Forums, dessen Vertrag im nächsten Frühjahr ausläuft, lediglich in einem Dreiergespräch mit dem OB und mit Marcus Münter als stellvertretendem Vorsitzenden des Aufsichtsrats bereit erklärt, Gespräche zu führen. Geisel wie Münter schwören auf die digitale Pop-Kultur, die er liefert. Damit hole er das junge Publikum ins Haus. Gerlach: „Man muss sich erst einmal angucken, ob sein Konzept tragfähig ist. Die Diskurs-Veranstaltungen werden von allen Politikern für gut befunden. Es freut uns, dass er etwa eine Gamescom ins Haus geholt hat. Aber wir haben ja auch ein großes Ausstellungshaus. Und da geht es um Ausstellungen. Hier muss er erst einmal sagen, wie es weitergehen soll.“

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe hatte von Anfang an ein Konzept gefordert. Zunächst hieß es, er schaffe es zeitlich nicht. Dann hieß es, vor der Sondersitzung des Aufsichtsrats schaffe er es nicht. Weil er diesen Wunsch nicht erfüllte, enthielt sich Lohe bei der Frage, ob über einen neuen Vertrag verhandelt werden solle, konsequenterweise der Stimme. Münter, ein ebenso glühender Verfechter für eine Weiterbeschäftigung von Bieber wie der OB, betont: „Wir möchten auf alle Fälle den Focus auf die Digitalisierung gelegt haben. Aber vor der Aufsichtsratssitzung am 9. Mai werden wir sehr genau darauf achten, was er zu sagen hat.  Zunächst muss es ein Konzept geben, wie er sich die nächste Wegstrecke vorstellt.“

Bürgermeister Friedrich Conzen, der an der Sondersitzung des Aufsichtsrats nicht teilnahm, will mehr als nur ein Konzept, wenn er sagt: „Bieber muss sich entscheidend gegenüber der Stadt öffnen. Wenn ich so ein Haus wie das NRW-Forum leite, muss ich auch unterwegs sein in der Stadt. Bieber lebt in Düsseldorf, er ist aber unsichtbar.“

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