Beifall für den Verkehrsversuch OB Geisel erhielt von den Bürgern Beifall für die Umweltspur

Düsseldorf · Anlieger bedankten sich beim OB-Dialog für die Hartnäckigkeit des Oberbürgermeisters im Verkehrsversuch.

 Beim 36. OB-Dialog in Vennhausen diskutierten die Gäste mit OB Thomas Geisel. Sarah Walther moderierte die Gesprächsrunde.

Beim 36. OB-Dialog in Vennhausen diskutierten die Gäste mit OB Thomas Geisel. Sarah Walther moderierte die Gesprächsrunde.

Foto: ja/Gstettenbauer

Die Bürger aus Vennhausen sbegrüßten Oberbürgermeister Thomas Geisel beim 36. OB-Dialogs im Gemeindesaal der Markus-Kirche mit Beifall, obwohl er sie 20 Minuten hatte warten lassen, weil der Rheinbahn-Bus nicht kam. Anstatt – wie es derzeit oft passiert – über die Umweltspur zu wettern, erklärte eine Rednerin sogar: „Ich bedanke mich für Ihre Hartnäckigkeit. Sie müssen es unbequem machen.“

Der Verkehr müsse radikaler geplant werden, meinte ein Zuhörer, und pochte auf „attraktive Preise“ bei Bus und Bahn. Sein Vorschlag: „Wenn Pendler für den öffentlichen Verkehr nicht mehr zahlen müssen, steigen sie um.“ Ganz umsonst gehe es nicht, so der OB, aber am Preis müsse man drehen.

Anlieger Heiner Kohler brachte mehrere Vorschläge für Park-and-Ride-Plätze mit. In seiner Liste befand sich die Fläche für den einst angedachten Container-Bahnhof in Unterbach, mit S-Bahnanschluss übrigens, aber auch das Glashüttengelände am Gerresheimer Bahnhof. Geisel griff die Idee auf und brachte seinerseits mögliche Parkplätze wie Ickerswarder und Münchener Straße ins Gespräch. Der Versuch, Nachbargemeinden wie Mettmann ins Boot zu holen, scheitere, weil niemand Düsseldorfer Probleme vor seiner Haustür haben wolle.

Mit Beifall wurde der Vorschlag eines Redners zum ausufernden Lieferverkehr aufgenommen. Man müsse durch Sammelplätze die Fahrten der Lieferdienste bündeln. Fünf bis zehn Paketdienste pro Tag in einer Straße, das gehe gar nicht. Das war im Sinne Geisels, den die Ungleichheit der Händler wurmte. Ein stationärer Kaufmann müsse Miete zahlen, während ein mobiler Service den öffentlichen Straßenraum gratis für seine Zwecke nutzt und auch noch Staus verursacht.

Unmut brandete lediglich beim Verbindungsweg zwischen Sandträger Weg und Gerresheim auf. Der Besitzer des Reitstalls Tannenhof an der Gubener Straße ärgerte sich über den „monströsen“ Kreisverkehr und hätte dort lieber eine Ampel. Eine Mutter kritisierte sogar den Zebrastreifen Gubener Straße auf dem Schulweg der Volker-Rosin-Schule. Geisel versprach, dem Problem nachzugehen.

Besucher monierten das „Trauerspiel“ im Gerresheimer Glasmacher-Viertel, denn immer wieder werde das Areal verkauft, ohne dass auch nur eine Wohnung entsteht. Die Antwort des OB: „Wir verzichten nicht auf die Verträge. Wir pochen auf die Einhaltung des städtischen Handlungskonzeptes Wohnen. Das weiß jeder Eigentümer.“

Kritisch wurden drei Einbrüche innerhalb kürzester Zeit am Reichenbacher Weg hinterfragt. Anlieger fürchten um ihre Sicherheit. Diese Furcht schob Geisel von sich. Statistisch sei das Gegenteil der Fall, die Menschen müssten auch selbst für sichere Wohnungen und Häuser sorgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort