Neues Rathaus war sein Glücksfall

Für Ralph Dünzer läuft die letzte Woche im Dienste der Stadtverwaltung. Bis 1992 war er anschließend für die Stadt Leichlingen als stellvertretender Hauptamtsleiter tätig, ehe er die Amtsleitung in Burscheid übernahm - und mit dem Einzug ins neue Rathaus auch die Fachbereichsleitung.

<strong>Burscheid. Alles noch ein letztes Mal: heute Hauptausschuss, morgen Verwaltungsvorstand. In der Ratssitzung am 3. Mai ist er schon nur noch Zuschauer. Fachbereichsleiter Ralph Dünzer geht Ende des Monats in den Ruhestand. Einen direkten Nachfolger gibt es nicht. Die Verwaltung wird neu geordnet; Haupt- und Personalamt sowie den Hochbau mit den 41 städtischen Objekten vom Pumpenhäuschen bis zur Schule, bisher Dünzers Zuständigkeit, übernimmt der Beigeordnete Stefan Caplan - wie auch Dünzers Büro.

"Ich bin jemand, der Wert auf Ordnung legt, manchmal auch zum Leidwesen meiner Kollegen."

Von dort konnte der 60-Jährige Tag für Tag zum Witzheldener Fernsehturm blicken. Zu dessen Füßen wohnt er und im Höhendorf ist er seit frühester Kindheit zu Hause. "Die Wahl des Büros war damals eine der Freiheiten, die ich hatte", blickt er auf den Rathausneubau zurück, der 1998 bezogen wurde. Seine Beteiligung an der Planung und Konzeption der zentralisierten Verwaltung bezeichnet er im Rückblick als "eine der größten Erfahrungen, die ich machen konnte". Im Dreieck Witzhelden, Burscheid und Leichlingen hat sich sein ganzes Berufsleben abgespielt: Verwaltungslehre ab 1961 in der damals noch eigenständigen Gemeinde Witzhelden (und auf der Verwaltungsschule in Wuppertal im gleichen Jahrgang wie ein gewisser Hans Dieter Kahrl, was beide aber erst Jahrzehnte später feststellen sollten); von 1970 bis 1977 dann im Bauverwaltungs- und Tiefbauamt der Stadt Burscheid. "Damals war ich auch für die Badeanstalt zuständig", erzählt Dünzer und erinnert sich noch an den Badetag am Freitag, wenn die Burscheider auch zum Duschen und Wannenbad in das alte Badehaus kamen.

Bis 1992 war er anschließend für die Stadt Leichlingen als stellvertretender Hauptamtsleiter tätig, ehe er die Amtsleitung in Burscheid übernahm - und mit dem Einzug ins neue Rathaus auch die Fachbereichsleitung.

"Wie organisieren wir so ein Haus?" - diese Frage hat er sich damals nicht nur einmal gestellt. Die Grundkonzeption hat sich aus seiner Sicht bis heute bewährt. Vielleicht, weil bei ihm Ordnung einen so hohen Stellenwert genießt, "manchmal auch zum Leidwesen meiner Kollegen, das weiß ich", lacht er. "Aber wir haben nie die Paragrafen geritten."

Wenn es um die Zukunft geht, muss Dünzer nicht lange überlegen: Da gibt es das eigene Motorboot und ein großes Interesse an Ostpreußen und Masuren. Irgendwann in den kommenden Jahren will er beides verbinden - und sich mit seiner Frau für Monate im Boot auf den Weg gen Osten machen.

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