Mai-Kundgebung: Betriebsrat erteilt SPD eine Absage

Mitarbeiter werden am 1. Mai auf der zentralen Veranstaltung in Köln für ihre Jobs eintreten.

Burscheid. Für den Vorsitzenden der Burscheider Sozialdemokraten ist die Entscheidung des Betriebsrats von Federal-Mogul und der IG Metall, nicht bei der Maifeier der Partei für den Standort einzutreten, schwer nachvollziehbar. "Ich akzeptiere aber, dass man nicht hier vor Ort Präsenz zeigen will und die zentrale Kundgebung der Gewerkschaft in Köln vorzieht. Aber enttäuscht bin ich schon darüber", sagt Klaus Becker.

Bereits im November habe man den Marktplatz für die Maifeier angemietet. "Nachdem wir in der Presse von den Plänen bei Federal-Mogul gehört haben, gab es ein Angebot an den Betriebsrat und die IG Metall, die Veranstaltung zu nutzen, um für die Arbeitsplätze in Burscheid zu kämpfen", erklärt Becker.

Gerne wäre man dabei als Partei auch in den Hintergrund getreten, um den Betroffenen vor Ort die Chance zu geben, sich zu präsentieren. "Daraus wird nach der Absage nichts. Ich finde es schade, dass man sich nicht hier in Burscheid einsetzt und sich stattdessen in Köln unter dem Dachverband versteckt."

Man werde versuchen, mit prominenten SPD-Mitgliedern wie dem ehemaligen Bürgermeister und früheren stellvertretenden Betriebsratschef bei Federal-Mogul, Heinrich Assmann, vor den Werkstoren für die Maifeier als Kundgebung zu werben. "Wir machen das nun in eigener Regie, auch wenn wir gerne mit der IG Metall und dem Betriebsrat kooperiert hätten", sagt Becker.

Auf Seiten den Betriebsrates ist die Position klar: "Wir haben uns wie schon in den Vorjahren entschieden, an der zentralen Gewerkschaftskundgebung teilzunehmen, weil wir das für sinnvoller halten", sagt der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Thomas Hahn.

Das sieht der Bevollmächtigte der IG Metall-Verwaltungsstelle Köln-Leverkusen, Witich Roßmann, genauso: "Wir wollen die Belegschaft am 1. Mai nicht zwischen den verschiedenen Parteien und deren Veranstaltungen aufspalten. Dem entgegen steht auch das Prinzip der Einheitsgewerkschaft."

Man freue sich trotzdem über die Initiative in Burscheid, aber es gebe ein klare Entscheidung der Vertrauensleute bei Federal-Mogul für die zentrale Kölner Kundgebung. "Es gibt zu viele Veranstaltungen in der Region, da muss man sich für eine entscheiden", erklärt Roßmann. Die Mitarbeiter von Federal-Mogul würden mit eigenen Transparenten auftreten und sich so in Köln für ihre Anliegen einsetzen.

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