Geld für die Kleinen noch unterwegs

Die Kindertagesstätten arrangieren sich nach und nach mit dem neuen Gesetz. Aber noch immer sind nicht alle zugesagten Mittel angekommen.

Burscheid. Neue Plätze für Kinder unter drei Jahren waren nach der Einführung des Elterngeldes versprochen und in vielen Burscheider Tagesstätten auch eingerichtet worden. Doch während die Kinder seit August allmorgendlich in die Kitas gebracht werden, kommt das Geld für Möbel und Umbauten erst nach und nach jetzt dort an, wo es gebraucht wird.

Ulrike Kreffter, Leiterin des Familienzentrums Kleine Strolche in Hilgen, hatte schon im Herbst bei den Behörden und Politikern gegen die schleppende Bearbeitung der Anträge protestiert. Den kleinsten Strolchen fehlte es an passenden Tischen und Stühlchen. Einen Wickeltisch improvisierte man und Bettchen musste sich die Einrichtung leihen.

Seit wenigen Wochen kann die Elterninitiative jetzt über das Geld verfügen. Kreffter sagt: "Wir sind jetzt glücklich." Ihr Antrag wurde in voller Höhe genehmigt. "Ich habe immer wieder nachgefragt und zwar nicht nur für uns, sondern für alle anderen auch."

Bisher wurde die Antragsflut beim zuständigen Landesjugendamt Rheinland nur von einer Handvoll Mitarbeiter bearbeitet. Pressesprecherin Birgit Ströter kündigt an: "Das Problem ist erkannt und das Personal wird aufgestockt." Kreffter hat für diese Politik wenig Verständnis: "So ginge das in der freien Wirtschaft nicht."

Beim Burscheider Familienzentrum auf der Schützeneich ist für die unter Dreijährigen dagegen noch kein Geld angekommen. Wirths ist aber optimistisch: "Andere Johanniter-Kindergärten haben schon ihren Bescheid. Unserer wird auch bald kommen." Auch die Elterninitiativen Kunterbunt in Hilgen und Rasselbande an der Höhestraße warten beispielsweise noch auf ihre Bescheide, ebenso die Awo-Kita Regenbogen. Neun von elf Burscheider Kindergärten haben zusammen mehr als 300000 Euro für ihre Ausstattung beantragt.

Allein aus dem Rheinland wurden 2424 Anträge für die Förderung der Einrichtung von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren gestellt. Bisher sind 1100 davon bewilligt worden. Damit werden 6271 Plätze in Kindergärten, Tagesstätten und bei Tagesmüttern eingerichtet. Von den jetzt bewilligten 37 Millionen Euro sind vier Millionen Euro schon abgerufen worden. Die übrigen Bundes- und Landesmittel sind noch nicht ausgezahlt.

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