Die Dhünn-Talsperre ist zu 88 Prozent gefüllt

Beim Jahresauftaktgespräch zeigt der Wupperverband sich zufrieden mit dem nassen Start ins Jahr. Der Verband will sich für die Zukunft rüsten.

Die Dhünn-Talsperre ist zu 88 Prozent gefüllt
Foto: Peter Sondermann

Bergisches Land. Einen nassen Start ins Jahr mit viel Zufluss zu den Talsperren aber ohne kritische Pegelstände im Wuppergebiet - dies wertet der Wupperverband bei seinem Jahresauftakt-Pressegespräch als einen guten Einstieg in das Jahr 2018. Die hohen Zuflüsse zu den Talsperren in den letzten Monaten führten vor allem bei den Trinkwassertalsperren zu einer sehr guten Ausgangslage beim Wasservorrat. Die Hauptsperre der Großen Dhünn-Talsperre (Fassungsvermögen insgesamt 72 Mio. Kubikmeter) liegt derzeit bei einem Füllstand von rund 64 Mio. Kubikmetern, das sind 88 Prozent. Somit ist die zweitgrößte reine Trinkwassertalsperre Deutschlands zurzeit so gut gefüllt wie zuletzt im Januar 2011.

Auch angesichts dieser guten Ausgangslage bleiben die Auswirkungen von klimatischen Veränderungen auf das Talsperrenmanagement und die Versorgungssicherheit für den Wupperverband wichtige Zukunftsthemen. Talsperrenbetreiber, Wasserversorger, Behörden und letztlich auch Nutzer müssen aus Sicht des Wupperverbandes überlegen, wie man sich für die Zukunft rüsten und gemeinsam an den Systemen —Talsperren, Wasserwerke und weitere Rohwasserquellen — arbeiten kann.

Den Start in das neue Jahr verbindet der Wupperverband auch mit Wünschen und Erwartungen an die Politik. „Wir sind gemeinsam mit unseren Mitgliedern bei der Entwicklung der Wupper und ihrer Nebenbäche schon gut vorangekommen und können Erfolge vorweisen“, stellten Verbandsratsvorsitzende Claudia Fischer, Vorstand Georg Wulf und Volker Erbe, Geschäftsbereichsleiter Technik und Flussgebietsmanagement, fest. Aus Sicht des Wupperverbandes sei aber auch klar, dass die Entwicklungsprogramme der EU-Wasserrahmenrichtlinie über den Zeitraum 2027 hinaus geführt werden müssten. Bis zu diesem Zeitpunkt sei das große Pensum an Aufgaben, um die Gewässer in einen natürlichen Zustand zu entwickeln, nicht realistisch zu leisten.

Ein weiteres Thema ist der Umgang mit Spurenstoffen wie Rückständen aus Arzneimitteln oder Chemikalien, die auf verschiedenen Wegen in die Flüsse gelangen können. Hierzu hat der Wupperverband die Erwartung, dass sich die Politik positioniert.

Der Verband stellte auch die Zusammenarbeit in der Wasserwirtschaft in den Fokus. Seit Sommer 2017 haben Wupper- und Aggerverband die Kanalbetriebsführung der Gemeinde Marienheide übernommen. Die Stadt Radevormwald hat den Wupperverband gebeten, die Gewässerunterhaltung auch in dem Teil ihres Stadtgebiets zu übernehmen, das nicht im Wuppergebiet liegt. Seit Januar kümmert sich der Verband also um alle Bäche.

Mit dem Vorankommen bei dem Ziel einer natürlicheren Wupper zeigt der Wupperverband sich zufrieden. Mit der Stadt Wuppertal und Bayer wird der Verband in 2018 einen rund zwei Kilometer langen Wupperabschnitt entwickeln, der durch das Werksgelände des Unternehmens in Elberfeld führt. So wird auch die urbane Wupper zwischen engen Ufermauern immer natürlicher. Das gemeinsame Projekt mit dem Familienunternehmen Vorwerk in Wuppertal-Laaken wird ab Frühjahr fortgesetzt. Nach der Aufweitung des Wupper-Flussbetts auf mehr als die doppelte Breite in 2017, wird in diesem Jahr eine Wehrschwelle in der Wupper entfernt.

Gleich zum Jahresbeginn startete der Wupperverband zwei Projekte im Bereich Obere Wupper. Damit bisher durch das Wehr Wipperhof getrennte Wupperbereiche verbunden werden und Fische und Kleinlebewesen künftig flussauf- und -abwärts schwimmen können, entfernt der Verband eine Hälfte des Wehres. Die andere Hälfte bleibt als Bodendenkmal erhalten.

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