Brexit Brexit: IHK Köln bietet Unterstützung an

Köln · Das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich ermöglicht, dass auch nach dem 1. Januar Waren zollfrei ein- und ausgeführt werden können. Dies ist insbesondere für die Autoindustrie und die Nahrungsmittelwirtschaft von Bedeutung, auf deren Produkte sonst hohe Zölle fällig gewesen wären.

 Lastwagen aus Großbritannien kommen nach dem Bruch des Landes mit der EU im Hafen von Calais an.

Lastwagen aus Großbritannien kommen nach dem Bruch des Landes mit der EU im Hafen von Calais an.

Foto: dpa/Sameer Al-Doumy

Dennoch gilt, so teilt die IHK Köln mit, dass Großbritannien am 1. Januar zum Drittland geworden ist. Dann sind für alle Aus- und Einfuhren Zollanmeldungen erforderlich. Importeure und Exporteure müssen zudem – soweit noch nicht vorhanden – eine Registrierungsnummer beantragen, die Voraussetzung für den Handel mit Drittländern ist. Auch ist künftig der Nachweis der Ursprungseigenschaft erforderlich, um von der Zollfreiheit Gebrauch zu machen. Bürokratischer Aufwand, Zusatzkosten und eine langsamere Warenlogistik sind also vorprogrammiert.

„Auch ein solch umfassendes Abkommen kann nicht an die Situation vor dem Brexit heranreichen. Aber es kann zumindest verhindern, dass künftig Zölle anfallen, dass sich die technischen Standards zu stark auseinander entwickeln und dass Dienstleister für Arbeitseinsätze in Großbritannien ein Visum benötigen“, sagt Alexander Hoeckle, Geschäftsführer International und Unternehmensförderung der IHK Köln.

Das Abkommen kann auch dazu beitragen, dass der Handel mit Großbritannien nicht noch weiter schrumpft. Seit 2015 sind die Exporte von NRW nach Großbritannien um über 20 Prozent gefallen, das Land ist von Platz 4 auf Platz 7 der wichtigsten Absatzmärkte abgerutscht. Der Rückgang des Warenhandels mit Großbritannien zeigt auch, wie intensiv sich die Firmen mit dem Brexit beschäftigen. „Viele Firmen haben ihre Lieferketten und Geschäftsbeziehungen mit Blick auf den Brexit umgestellt, um weniger abhängig vom britischen Markt zu werden“, sagt IHK-Geschäftsführer Alexander Hoeckle. Um Firmen bei der Vorbereitung auf den Brexit zu unterstützen, hat die IHK Köln eine Sonderseite zum Thema eingerichtet. Mit Infoveranstaltungen, Webinaren, Einzelberatungen und dem Austausch mit der Politik begleitet die IHK Köln die Firmen beim Brexit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort