Meinung : Am Ende nur heiße Luft beim Klimagipfel in Madrid
Meinung Zwei Wochen tagten auf dem UN-Klimagipfel in Madrid die Delegationen aus 200 Ländern, um weitere Maßnahmen gegen die fortschreitende Erderhitzung zu vereinbaren. Es war ein Trauerspiel, das der Dringlichkeit der Klimakrise nicht gerecht wird.
Zwei Wochen tagten auf dem UN-Klimagipfel in Madrid die Delegationen aus 200 Ländern, um weitere Maßnahmen gegen die fortschreitende Erderhitzung zu vereinbaren. Doch sie schafften es auch nach nächtelangen Verhandlungen und trotz einer Rekordverlängerung in der Schlussrunde nicht, sich auf nennenswerte Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel zu einigen. Ein Trauerspiel, das der Dringlichkeit der Klimakrise nicht gerecht wird.
In einer mehr als vagen Abschlusserklärung wurden alle wichtigen Verhandlungspunkte, wie etwa die Zusage ehrgeizigerer Ziele bei der Reduzierung der Treibhausgase, aufs nächste Jahr verschoben. Man kann nur hoffen, dass es 2020, auf dem nächsten Treffen in Glasgow, dann wirklich vorwärts geht. Alles andere wäre eine Katastrophe. Denn das Abschlusspapier des Madrider Gipfels enthält im Grunde genommen nichts anderes als unverbindliche Appelle. Oder kurz gesagt: Es besteht nur aus heißer Luft.
Die Bürger müssen sich angesichts dieses Versagens zu Recht fragen, ob diese jährlichen Klima-Mammutgipfel überhaupt Sinn machen. Nicht nur, weil auf diesem Cop25 in Madrid – dem 25. Folgetreffen nach der Unterzeichnung der Klimakonvention 1992 – vorzeigbare Ergebnisse ausblieben. Sondern auch, weil es nun wirklich wenig klimafreundlich ist, 25 000 Delegierte aus aller Welt für einen solchen Null-Gipfel anreisen zu lassen. Wäre es im digitalen 21. Jahrhundert nicht sinnvoller und auch nachhaltiger, wenn die großen Expertendelegationen per Videokonferenz tagen? Sollte man die hochrangigen politischen Gipfeltreffen nicht besser auf jene Momente beschränken, in denen wirklich wichtige Abkommen unterschriftsreif vorliegen?