Fantasy: Im Kampf gegen böse Trolle

„Die Geheimnisse der Spiderwicks“ will Kinder verzaubern.

Berlin. Für niemanden ist dieser Umzug einfach: Helen Grace (Mary-Louise Parker) will mit ihren Kindern neu anfangen, die Affäre ihres Mannes und die daraus resultierende Trennung vergessen. Dafür muss sie ihre 16-jährige Tochter Mallory (Sarah Bolger) und die zwölfjährigen Zwillinge Jared und Simon (Freddie Highmore) aus ihrer gewohnten Umgebung reißen. Als neues Domizil dient der Exil-Familie die verwinkelte Villa von Helens Tante Lucinda Spiderwick (Joan Plowright), die seit Jahren Insassin einer Nervenheilanstalt ist. Während Mallory und Simon versuchen, aus der Situation das beste zu machen, stänkert Jared gegen "den alten Kasten", überhaupt den gesamten Wegzug. Aus Trotz und Langeweile beginnt er das Haus zu erforschen und stößt dabei auf einen Kobold, dem er ins geheime Dachzimmer folgt, in dem Arthur Spiderwick vor 50 Jahren die Welt der Elfen, Trolle und Oger in einer umfassenden Enzyklopädie dokumentierte. Der schweinsledergebundene Wälzer ist mit einem Siegel verschlossen. Als Jared es bricht, öffnet er unbewusst die Büchse der Pandora. Denn der bösartige Ober-Oger Mulgarath (Nick Nolte) möchte sich das Spiderwick-Wissen zu Eigen machen, um wieder die Macht über das Märchenreich zu erlangen. Seine Handlanger sollen Jared entführen. Allerdings erwischen sie seinen verängstigten Bruder, der von der Fantasiewelt rund um sein neues Zuhause noch gar nichts weiß.

Eine grellbunte, etwas zu nervöse Märchen-Farce

Mark Waters, als Regisseur bereits mit der knalligen und etwas dümmlichen Körpertausch-Komödie "Freaky Friday" erfolgreich, macht aus den Kinderbüchern "The Spiderwicks Chronicles" von Holly Black eine grellbunte, streckenweise zu nervöse Märchen-Farce. Die Grundstory stimmt, auch die Details des Zauberreiches, in denen Trolle unsichtbar und Oger nicht automatisch alle böse sind, werden kindgerecht für die Leinwand adaptiert. Allerdings fehlt dem Film der erzählerische Sog, der aus einer Fantasygeschichte nachvollziehbare Unterhaltung macht. Stattdessen spult Waters lustlos die Special Effects herunter, was es den talentierten Kinderdarstellern, vorneweg dem vielbeschäftigten Highmore ("Charlie und die Schokoladenfabrik", "Arthur und die Minimoys") schwer macht, sich gegen die animierte Bilderflut zu behaupten. Daten und Fakten

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