BERLIN : Jan Weilers Geschichte über Vater und Tochter
BERLIN . Die 15-jährige Kim Papen besitzt von ihrem leiblichen Vater nur ein altes, verschwommenes Foto. Auf dem Schnappschuss ist er unter der Mütze kaum zu erkennen. Für Kim bleibt er deshalb der „Unscharfe“.
Denn auch sonst hat Ronald Papen in ihrem Leben keine Spuren hinterlassen, und Mutter wie Stiefvater schweigen ihn hartnäckig tot. Bis sich das eines Tages ändert.
Mit „Der Markisenmann“ hat Bestsellerautor Jan Weiler, Spezialist für komplizierte Gemütslagen pubertierender Teenager („Das Pubertier“), einen zu Herzen gehenden Coming-of-Age-Roman über zwei Außenseiter geschrieben, die zur eingeschworenen Schicksalsgemeinschaft werden. Denn eines Tages ist der Vater plötzlich wieder da.
In dieser sympathischen Vater-Tochter-Geschichte spiegelt sich ein Stück deutscher Historie. Der Roman ist aber auch eine Liebeserklärung an das Ruhrgebiet und seine Menschen. Die Geschichte spielt in einem wenig glanzvollen Szenario, auf einem Gewerbehof am Rhein-Herne-Kanal, wo Kims Vater Unterschlupf gefunden hat. Es ist der maximale Kontrast zu Kims großspurigem wohlhabenden Kölner Elternhaus. Dafür leben auf dem Gewerbehof die charmanteren Menschen. Bald fühlt sich Kim bei ihnen wie zu Hause.