WSV: Mit Jugendstil ein Zeichen gesetzt

Beim 3:1-Erfolg über Schlusslicht Düsseldorf II zeigt der verjüngte WSV zeitweise guten Fußball.

Wuppertal. „Hurra wir leben noch.“ Erleichtert feierten die WSV-Spieler am Samstag nach dem Abpfiff mit den 1500 Fans im Stadion am Zoo ihren 3:1-Erfolg gegen Fortuna-Düsseldorf II.

Es war im ersten Spiel nach der Winterpause zwar „nur“ ein Sieg gegen den Tabellenletzten, aber so selbstverständlich war der nach den Umwälzungen der vergangenen Wochen mit Trainerwechsel, dem Weggang von sechs Spielern, Präsidentenrücktritt und vor allem den unsicheren Zukunftsaussichten nicht.

„Wir haben versucht, alles außerhalb des Platzes auszublenden“, sagte WSV-Eigengewächs Jan-Stefffen Meier mit dreckverschmiertem aber strahlendem Gesicht. Der 20-Jährige gehörte zu denen, die in der zwangsläufig verjüngten Mannschaft die Chance erhielten, sich zu beweisen.

Und er zeigte mit einer starken Leistung im Mittelfeld, dass die Qualität dadurch nicht leiden muss. Das Sahnehäubchen setzte er mit einem Volleyschuss in den Winkel kurz vor der Pause, als der WSV das Schicksal der Gäste mit drei Toren in sieben Minuten besiegelte.

Zuvor hatte Laurenz Wassinger (22) seine Chance als neuer Mittelstürmer genutzt, als er von einem Düsseldorfer im Strafraum unfreiwillig bedient wurde. Klasse dann zwei Minuten später das 2:0, als der im Mittelfeld in der ersten Hälfte sehr auffällige Florian Abel (23) Stürmer Mehmet Boztepe (25) mit einer einstudierten Freistoßvariante in die Gasse schickte und der aus spitzem Winkel vollstreckte. Schwierig zu sagen, ob der junge Ex-WSVer Tim Boss im Fortunen-Tor daran etwas machen konnte. Dass Boss ansonsten bester Fortune war, war aber unbestritten.

„Wir haben noch viel zu verbessern, sonst wäre es ja auch langweilig“, sagte WSV-Trainer Peter Radojewski, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft generell zufrieden war. „Sie hat zeitweise guten Fußball gespielt.“ Die „zu zaghafte“ Anfangsphase, die schlechte Chancenverwertung nach der Pause und Unsicherheiten nach dem Düsseldorf Anschlusstreffer hatten ihm dagegen nicht gefallen.

Am wichtigsten war aber auch Radojewski das positive Signal nach innen und außen. Immerhin hatte die Mannschaft mit den Winterabgängen die Schützen von 25 der bisher 32 Treffer verloren und die Frage, wer jetzt die Tore machen soll, gut beantwortet. „Das gibt Selbstvertrauen, und der Abstand nach unten wächst“, erkannte Radojewski und freute sich auch über die Unterstützung des Publikums, das sein Team immer wieder angefeuert hatte. Von der Zahl her sei aber auch da noch Luft nach oben.

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