Fortuna Düsseldorf Schmitz: Poldi hat’s verdient, in Frankreich dabei zu sein

EM-Tipps: Trainer der Amateurclubs vertrauen der deutschen Elf. Aksoy: Die Türkei braucht meine Unterstützung mehr.

Christian Schmitz glaubt, dass die holprige Vorbereitung dem deutschen Team nicht schadet.

Christian Schmitz glaubt, dass die holprige Vorbereitung dem deutschen Team nicht schadet.

Foto: homü

Düsseldorf. Die Fußball-Europameisterschaft läuft. Doch das EM-Fieber hat Christian Schmitz noch nicht gepackt. „Ich habe zwar Fieber, das hat aber eher mit dem Rather SV und unserer ereignisreichen Saison zu tun“, sagt der Trainer des Landesligisten mit einem schelmischen Unterton. Natürlich freut sich auch Schmitz auf die Europameisterschaft. „Endlich einmal aus reinem Vergnügen Spiele schauen zu können, ist schön“, so der RSV-Coach. Der deutschen Elf traut Schmitz trotz holpriger Vorbereitung auch in Frankreich wieder einiges zu. „Ich kann mich an kein großes Turnier erinnern, bei dem die Vorbereitung überragend verlief“, sagt Schmitz, der Vertrauen in den von Joachim Löw nominierten Kader hat. „Die Personalentscheidungen sind alle nachvollziehbar, auch die Nominierung von Lukas Podolski. So viele Spiele wie in dieser Saison hat Poldi im Verein doch seit Jahren nicht mehr gemacht. Wenn er es verdient hat, dabei zu sein, dann in diesem Jahr.“

Das Herz von Taskin Aksoy schlägt für die Türkei.

Das Herz von Taskin Aksoy schlägt für die Türkei.

Foto: homü

Etwas anderer Meinung ist Marcus John. „Ich kann das zwar nur aus der Ferne beurteilen, frage mich aber schon, was Lukas Podolski in dieser Mannschaft soll“, sagt der Trainer des SC West. Viel wichtiger als einzelne Personalien ist John aber der Blick auf das Ganze. „So ein Turnier liefert immer neue Erkenntnisse, was die Entwicklung des Spiels angeht“, sagt John, der die Taktikbrille aber erst ab kommendem Mittwoch zu Hause anziehen will. „Vorher schauen wir die ersten Spiele mit dem Trainerstab auf Mallorca. Da dürfte es schwer fallen, auf taktische Feinheiten zu achten.“

Während Marcus John große Nationen wie Spanien und Deutschland in diesem Jahr „nicht so stark besetzt“ sieht, hat Taskin Aksoy die DFB-Elf wieder ganz oben auf dem Zettel. „Wenn alles normal läuft, stehen sie im Halbfinale, und dann braucht man natürlich das Quäntchen Glück“, meint der Fußball-Lehrer. Aksoys Herz schlägt bei der EM daher auch eher für die Türkei, „denn sie braucht meine Unterstützung sicherlich mehr als das deutsche Team.“

Für den Trainer von Fortunas U 23 bedeuten die kontinentalen Titelkämpfe auch ein Stück weit Arbeit. „Ich kann ein Fußballspiel auch vor dem Fernseher nicht neutral anschauen, sondern achte immer auf Details. Aus so einem Turnier kann man Schlüsse ziehen, die dann auch Auswirkungen auf die Arbeit mit der eigenen Mannschaft haben“, sagt der 48-Jährige.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort