Europapokal Lukas Schmitz will Gladbach erneut ein Bein stellen

Mönchengladbach · Zum zehnten Mal begegnet der frühere Schalker und Bremer der "Fohlenelf". Nach dem Aufstieg mit Fortuna Düsseldorf zog es ihn 2018 nach Wolfsberg.

Borussia Mönchengladbach - Wolfsberger AC, Gruppenphase, Gruppe J, 1. Spieltag, Stadion im Borussia-Park.  Wolfsbergs Torschütze Shon Weissman (l) und Lukas Schmitz jubeln nach dem Treffer zur 1:0 Führung

Borussia Mönchengladbach - Wolfsberger AC, Gruppenphase, Gruppe J, 1. Spieltag, Stadion im Borussia-Park. Wolfsbergs Torschütze Shon Weissman (l) und Lukas Schmitz jubeln nach dem Treffer zur 1:0 Führung

Foto: dpa/Marius Becker

„Es ist ein Albtraum." Mit diesen Worten beschrieb Matthias Ginter das 0:4-Debakel von Borussia Mönchengladbach gegen den Wolfsberger AC am ersten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase Mitte September. Der Gast aus Kärnten hatte Gladbach die höchste Heimniederlage seiner gesamten bisherigen Europapokal-Geschichte zugefügt. „Wir haben richtig einen auf den Deckel gekriegt", sagte Trainer Marco Rose. Auf Seiten des WAC überzeugte dabei auch ein Deutscher. Bis vor 18 Monaten hatte Lukas Schmitz seine Fußballschuhe u.a. für den FC Schalke 04, Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf geschnürt.

Im Borussia-Park erledigte der Linksverteidiger seine Defensivaufgaben ohne Probleme und schaltete sich überdies auch noch oft ins Angriffsspiel mit ein. So verpasste Schmitz in der zweiten Hälfte bei einem Schuss knapp am Tor vorbei sogar einen eigenen Treffer, konnte seine Bilanz gegen die "Fohlen" durch den Sieg aber ausgleichen. Je vier Mal war der gebürtige Hattinger mit Schalke und Bremen gegen Gladbach angetreten. Nach zwei Erfolgen, drei Remis und drei Pleiten durfte er im September nach sieben Jahren mal wieder jubeln. Zwei weitere Duelle bei Werder verpasste Schmitz in der Saison 2013/14 wegen eines Fußbruchs, das DFB-Pokalspiel mit der Fortuna im Oktober 2017 (1:0 für Gladbach) wegen einer Rot-Sperre.

Von Düsseldorf aus zog der Deutsche Pokalsieger 2011 nach Österreich, wo er im Lavant-Tal beim Wolfsberger AC unumstrittener Stammspieler ist und in einem Team mit einem früheren Weggefährten steht. „Mit Michael Liendl habe ich ja zusammen bei der Fortuna gespielt, dies war sicherlich mit ein Grund für meinen Wechsel zum WAC. Finanziell hatte ich lukrativere Angebote, es war eine Entscheidung des Herzens. Der Verein ist relativ klein und familiär, das gefällt mir besonders gut", erklärte Schmitz.

"So a Wunder is ka Zufoll.“

Mit dem "Dorfverein" möchte der inzwischen 31-Jährige der Borussia nun erneut ein Bein stellen. Der um die verletzten Ginter und Elvedi sowie den gelbgesperrten Kramer dezimierte Reisetross aus Mönchengladbach landete am Mittwoch in Graz. Der Sommer ist auch hier vorbei. Leichter Regen und lediglich sieben Grad - so präsentierte sich das Wetter bei der Ankunft des Bundesliga-Spitzenreiters in der Landeshauptstadt der Steiermark. „Graz wie Wolfsberg freuen sich auf den deutschen Primus“, erklärte Daniel Roßmann im Gespräch mit der WZ. Der Presse-Chef des "Wolfsrudels“ weiter: „Seien Sie versichert, die Stimmung bei uns ist sehr gut. Wir genießen unsere erstmalige Reise durch Europa und wir glauben weiterhin ganz fest an uns.“

Das 4:1 bei Schlusslicht SV Mattersburg hat den WAC noch einmal beflügelt, obwohl der Dritte der österreichischen Bundesliga in der Europa League nach dem fulminanten 4:0 im Borussia-Park mit einem 1:1 gegen die AS Rom nur einen weiteren Punkt holen konnte. Dennoch: Der WAC, der ob seines zu kleinen Stadions nach Graz ausweichen muss, bleibt mit seiner Unberechenbarkeit gefährlich. Selbst den plötzlichen Wechsel von Trainer Gerhard Struber zum englischen Zweitligisten FC Barnsley hat das Team bestens verkraftet. Nachfolger Mohamed Sahli genießt einen guten Ruf. Mit ihm und Lukas Schmitz soll das Fußball-Märchen weitergehen. Nach dem selbstverfassten Motto "So a Wunder is ka Zufoll.“ Für Gladbach aber wäre dies ein neuer Albtraum.

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