Borussia Mönchengladbach Eberl: „Mit Zakaria zu verlängern wäre ein Traum“

Mönchengladbach · Borussias Sportdirektor Max Eberl hat bei Sport1 über das Thema Meisterschaft und die Zukunft mit Marco Rose gesprochen - außerdem ging es natürlich um Denis Zakaria.

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl

Foto: dpa/Marius Becker

Max Eberl ist ein gern und daher oft gesehener Gast im "Doppelpass". So verließ der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach am Samstag auch recht zügig das Stadion an der alten Försterei, um von Berlin nach München zu reisen, wo am Sonntag Morgen die Fußball-Gesprächsrunde von "Sport1" stattfand. Im Gepäck hatte Eberl zwar ein 0:2, aber auch die Vertragsverlängerungen mit den Mittelfeldspielern Florian Neuhaus und Laszlo Bénes. Doch nicht nur über Gladbach wurde diskutiert, Eberl brachte auch seine Meinungen zu den aktuellen Situationen von Borussia Dortmund und des 1. FC Köln ein. Max Eberl über...

...das Thema Deutsche Meisterschaft:

„Ich wache schon morgens auf und möchte Deutscher Meister werden, aber ich kann mich ja nicht dem Wettbewerb verschließen. Wir haben uns in den vergangenen Jahren sehr stabil entwickelt. Daher sollten wir ruhig ein wenig träumen dürfen, dafür spielen wir schließlich Fußball. Ich hatte noch nie solch Silberware in der Hand. Dafür stehen wir auch in Mönchengladbach auf und wir arbeiten jeden Tag hart, doch blöderweise spielen da 17 andere Vereine auch noch mit. Dass wir überhaupt im Kreis genannt werden, ist ein großes Lob. Das heißt, dass wir es gut machen. Trotzdem sind wir nicht der Spitzenkandidat auf den Titel."

...die mittelfristige Zukunft von Borussia Mönchengladbach:

„Das Projekt mit Marco Rose ist auf lange Zeit angelegt. Marco hat erstmal einen Dreijahres-Vertrag, darüber sind wir sehr froh. Er ist damit zunächst vom Markt und kann beispielsweise vom BVB nicht angegraben werden. Wir planen mit unseren Trainern allerdings eigentlich immer langfristig und sie haben mit durchschnittlich zweieinhalb Jahren auch eine hohe Verweildauer. Das ist für mich die Mittel- und Langfristigkeit, über die wir im Fußball reden können. Über vier oder fünf Jahre können wir nicht sprechen.“

...BVB-Trainer Lucien Favre (von 2011 bis 2015 bei Gladbach auf der Bank):

„Ich traue Lucien zu, bei Borussia Dortmund die Wende zu schaffen. Lucien ist und bleibt ein großartiger Trainer. Von ihm bekommt man nicht die großen Emotionen, vielleicht aber muss er seine Mannschaft nun doch mal etwas stärker motivieren. Was er kann, funktioniert gerade nicht. Es ist eine Herkulesaufgabe, doch Lucien kann sie stemmen. Von seinen Qualitäten her kann er es packen, er ist jedoch am Scheidepunkt. Lucien bleibt stets sehr sachlich. Vielleicht aber sollte er die Spieler auch einfach mal laufen lassen."

…BVB-Star Marco Reus (von 2009 bis 2012 bei Gladbach):

„Mir geht die Kritik an ihm zu schnell. Vergangenes Jahr haben alle gesagt, dass Marco ein überragender Kapitän ist. Jetzt soll es plötzlich nicht mehr passen, das geht mir einfach viel zu schnell. Nun schon Grundsätze anzuzweifeln, finde ich übertrieben.“

...die Chancen auf einen Verbleib des von München, Dortmund, Inter Mailand, Atletico Madrid, Manchester United, Tottenham und Liverpool umworbenen Denis Zakaria:

„Unser Anspruch ist es, den Kader relativ stabil zusammenzuhalten. Wir müssen sportlichen Erfolg haben, um wieder investieren zu können. Denis hat noch zweieinhalb Jahre Vertrag, aber eben auch eine großartige Entwicklung genommen. Man muss abwarten, was passiert. Natürlich ist Denis ein Spieler, mit dem wir gerne noch länger zusammenarbeiten wollen. Mit ihm zu verlängern wäre ein Traum. Doch Spieler haben auch Ambitionen. Glücklicherweise besitzt Denis keine Ausstiegsklausel im Vertrag.“

...die 2020 auslaufenden Verträge (Grün, Wendt, Strobl, Johnson, Müsel, Raffael) sowie die 2021 endenden Kontrakte (Sommer, Sippel, Ginter, Jantschke, Doucouré, Kramer, Traoré, Stindl):

„Das sind für mich die schwierigen internen Transfers. Da gilt es abzuwägen, verlängern oder nicht. Es wird ja meist nur über die externen Transfers gesprochen. Aber wir werden in den nächsten Wochen auch einiges zu tun haben, was die angesprochenen Spieler betrifft.“

...das schwierige Umfeld beim 1. FC Köln:

„Die langen Wege durch viele Räte machen den Verein langsam. Wir haben jede Woche unsere Sitzungen mit nur ganz wenigen Personen. Zum Präsidium mit Rolf Königs, Siegfried Söllner, Hans Meyer und Rainer Bonhof kommen noch der Geschäftsführer Stephan Schippers und ich sowie bei Transferfragen der Trainer und Scouting-Leiter Steffen Korell. Ich weiß sofort und immer, was ich ausgeben kann. Kurze Wege bedeuten schnelle Entscheidungen und im besten Fall gute. Das ist unser Ziel."

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