Endspurt in 2. Liga Showdown im Abstiegskampf für Düsseldorf, Würzburg und 1860

Düsseldorf (dpa) - Wenn jemand weiß, worauf es ankommt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga, dann Friedhelm Funkel. Von einem Abstiegsfinale will er nichts wissen.

Endspurt in 2. Liga: Showdown im Abstiegskampf für Düsseldorf, Würzburg und 1860
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„Ein Endspiel ist es dann, wenn anschließend kein Spiel mehr folgt“, sagte der Trainer von Fortuna Düsseldorf. Der 63 Jahre alte Routinier will Optimismus verbreiten und predigt Ruhe, um mit einem Sieg am Samstag (13.00 Uhr) gegen den Tabellen-Nachbarn und Aufsteiger Würzburger Kickers den Abwärtstrend des Traditionsvereins zu stoppen.

Der TSV 1860 München sucht bereits am Freitag (18.30 Uhr) im Auswärtsmatch bei Dynamo Dresden den Weg aus der Krise. Ausgerechnet jetzt wird die Partie in der Öffentlichkeit fast zur Nebensache, weil nur über die Beleidigungsvorwürfe von Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht Richtung 1860-Coach Vitor Pereira geredet wird. „Das ist für mich kein Thema“, sagte der Portugiese genervt. „Ich brauche in meinem Alter keine Schlagzeilen durch so ein Theater.“

Der Deutsche Fußball-Bund forderte Lieberknecht zu einer Erklärung auf. Pereira streitet die Vorwürfe ab, er habe Lieberknecht im Spiel gegen Braunschweig (0:1) beleidigt. Auch sei er nicht vom DFB kontaktiert worden. „Bei mir ist nichts angekommen. Ich weiß von nichts. Aber wenn ich soll, bin ich bereit auszusagen“, so Pereira. Dabei ist die Lage für die Münchner nach nur zwei Zählern aus den zurückliegenden fünf Partien sportlich dramatisch genug. „Wir stehen auf dem Relegationsrang und müssen in Dresden unbedingt gewinnen“, befand Angreifer Stefan Aigner.

Am 32. Spieltag versprechen nahezu alle Zweitliga-Partien Spannung. Parallel zum Aufstiegskampf, in dem der VfB Stuttgart (gegen Erzgebirge Aue) und Hannover 96 (in Heidenheim) ebenso wie Braunschweig und Union Berlin am Montag im direkten Duell Punkte sammeln wollen, spitzt sich die Lage im unteren Tabellenabschnitt zu. Drei Spieltage vor Saisonende hat der SV Sandhausen als Zehnter nur fünf Punkte Vorsprung vor den Münchnern.

In Düsseldorf keimen verflixte Erinnerungen an die Saison 2012/13 auf. Im bisher letzten Bundesliga-Jahr der Clubgeschichte verspielte die Fortuna nach dem 22. Spieltag einen Zwölf-Punkte-Vorsprung und stürzte am Ende sogar auf den direkten Abstiegsplatz 17. In dieser Saison könnte sich die Geschichte eine Liga tiefer wiederholen. Nach Platz acht in der Winterpause und zwölf Zählern Abstand zum 17. Rang konnte die Fortuna bisher nur zwei Partien gewinnen und ist seit zehn Heimspielen ohne Sieg.

Von dieser Talfahrt will sich Funkel, der als Spieler und Trainer bereits an weit mehr als 1000 Partien in beiden deutschen Profiligen beteiligt war, jedoch nicht beeindrucken lassen. Trotz miserabler Punkteausbeute sah der Coach sein Team zuletzt im Aufschwung. „Die Spieler haben die Lage erkennt und gehen vorbildlich mit der Situation um. Woanders wäre es hektischer.“

Aufsteiger Würzburg muss in seinem ersten Zweitliga-Jahr eine noch eklatantere Negativ-Entwicklung verarbeiten. Nach Platz sechs zum Hinrunden-Ende blieben Siege aus, Würzburg stürzte auf Rang 15 ab und ist punktgleich mit den „Löwen“. „Man sollte uns nicht abschreiben“, beteuerte Kickers-Coach Bernd Hollerbach, der vor dem Match in Düsseldorf ein dreitägiges Trainingslager angesetzt hatte. „Damit können wir den Blick noch weiter schärfen und das Team kann sich ungestört auf die zweifelsohne schwere Aufgabe in Düsseldorf optimal vorbereiten“, befand Kickers-Vorstandschef Daniel Sauer.

Der Tabellen-17. Arminia Bielefeld will am Sonntag (13.30 Uhr) mit einem Erfolg beim VfL Bochum Boden gutmachen. Wie eine Aufholjagd funktioniert, zeigte zuletzt der FC St. Pauli mit vier Siegen in Serie. Mit einem Erfolg gegen den punktgleichen 1. FC Kaiserslautern kann der entscheidende Schritt zum Klassenverbleib gelingen.

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