Eishockey DEG bricht im Schlussdrittel in Ingolstadt ein

Düsseldorf · Nach starken 40 Minuten muss sich die DEG in Ingolstadt doch geschlagen geben. Damit reißt auch eine lange Serie an erfolgreichen Spielen bei Sonderzug-Fahrten ihrer Anhänger.

 Da war es um die Mannschaft der DEG geschehen: Die Ingolstädter haben in kürzester Zeit einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung gedreht.

Da war es um die Mannschaft der DEG geschehen: Die Ingolstädter haben in kürzester Zeit einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung gedreht.

Foto: Birgit Haefner

Lange Zeit durften sich die Fans der Düsseldorfer EG auf eine stimmungsvolle Rückfahrt mit den Spielern im Sonderzug freuen, doch auf Grund eines Einbruchs im letzten Drittel wurde der zwischenzeitlich eroberte sechste Platz wieder aus der Hand gegeben. Das Team von Trainer Harold Kreis verlor beim ERC Ingolstadt vor 4815 Zuschauern mit 2:3 (2:0/0:0/0:3) und ließ so auch eine Serie reißen. Nach sieben Jahren musste eine Sonderzug-Heimfahrt mal wieder ohne Punkte im Gepäcknetz angetreten werden.

„40 Minuten haben wir prima agiert und kaum Chancen zugelassen. Doch ein Spiel dauert halt 60 Minuten lang und so stehen wir nun ohne Punkte da. Das ist natürlich frustrierend“, sagte Kreis, den auch die Analyse seines Ingolstädter Kollegen Doug Shedden nicht trösten konnte: „Heute hat die bessere Mannnschaft verloren.“

Greta Thunberg könnte an diesem Wochenende ihre helle Freude gehabt haben. Zwar ist nicht bekannt, ob die gerade 17 Jahre alt gewordene Umweltschutzaktivistin wegen ihrer Herkunft Schweden ein Eishockey-Fan ist. Die deutschen Anhänger dieser Sportart aber müsste sie in ihr Herz geschlossen haben. In großer Anzahl sind die Freunde der Hartgummischeibe quer durch Deutschland unterwegs gewesen und haben dafür die CO2-neutrale Bahn gewählt. Am Freitag reisten rund 1500 Berliner per Sonderzug nach Düsseldorf. Am Sonntag wiederum machten sich fast 800 Fans der DEG mit der rollenden Party-Meile auf den Weg zum Spiel in Ingolstadt und waren dabei guter Dinge. Schließlich konnte ihr Team bei solchen Veranstaltungen seit 2013 stets Punkte holen.

DEG-Trainer Harold Kreis war da etwas skeptischer. Zum einen sah er seine Spieler bereits beim 2:1 gegen die Eisbären stark unter Druck, was sich gegen Ende des Spiels auch verstärkt in Zeitstrafen niedergeschlagen hatte. Zum anderen musste Kreis in seiner Abwehr schon wieder Umbauten vornehmen. Einerseits gezwungen, da Alexander Urbom als Präventiv-Maßnahme gegen ein mögliches Aufbrechen seines Muskelfaserrisses geschont wurde. Andererseits freiwillig, weil er über Alexander Dersch nicht erfreut war. „Alex spielt Sonntag für unseren Partner Landshut, dafür kommt von dort Nicolas Geitner zurück. Wir wollen offenes Eishockey verhindern. Ingolstadt ist offensiv sehr stark, wir müssen sie erstmal in Schach halten“, meinte Kreis.

Ingolstadt nutzt die schweren Beine und Strafzeiten der DEG aus

Dies gelang der DEG im ersten Drittel derart gut, dass Ingolstadts Stürmer Mashinter seinen Frust über gestoppte Angriffe in einem Faustkampf mit Zanetti entlud (14.). Für die Düsseldorfer schienen die jeweils ausgesprochenen 2x10 Minuten Strafzeit bedrohlich, hatten sie doch nun für ein halbes Drittel nur noch fünf Abwehrspieler zur Verfügung. Da ist Angriff die beste Verteidigung und tatsächlich gelang Svensson in der 16. Minute das 1:0. Für den Schweden war es nach zwei verwandelten Penaltys endlich der erste Saison-Treffer aus dem laufenden Spiel heraus. Derart beflügelt drehten die Rot-Gelben plötzlich auf. Den Schuss von Johannesen fälschte Jensen nur 79 Sekunden später unhaltbar für den früheren DEG-Torhüter Jochen Reimer zum 2:0 ab.

Damit war die DEG auf Rang sechs geklettert und hielt diesen auch im gesamten zweiten Drittel. Immer wieder wurden Zweikämpfe gewonnen, defensiv ein engmaschiges Netz gesponnen und der Puck dadurch häufig erobert. 2:0 aber ist ein gefährliches Resultat, ein Gegentreffer und die Statik der Partie verändert sich. Genau dieser Treffer fiel kurz nach dem Adam frei vor Reimer die Chance zum 3:0 liegen gelassen hatte (46.). In Überzahl gelang es Koistinen, zu verkürzen (50.) und nur 81 Sekunden später nutzte Höfflin das Momentum dann auch bereits zum Ausgeich. Wie schon gegen Berlin wirkte die DEG vom kraftraubenden Verteidigen müde, was sich erneut in Strafzeiten niederschlug. Am Ende waren es zwei mehr als bei Ingolstadt, genau diese zwei drehten das Duell. Simpson schickte mit seinem 3:2 in der 53. Minute den Sonderzug der DEG in Moll nach Hause.

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