Eishockey DEG ringt Eisbären nieder

Mit einer starken Abwehrleistung gelingt der DEG ein Sieg über Berlin. Stürmer Chad Nehring droht das Saison-Aus.

 Barta und Torschütze Kammerer bejubeln das 2:1.

Barta und Torschütze Kammerer bejubeln das 2:1.

Foto: Birgit Häfner

Zuviele Strafzeiten in der Schlussphase, dazu nahm der Gegner auch noch seinen Torwart vom Eis und drückte mächtig. Es sah so aus, als ließe sich die Düsseldorfer EG die drei wichtigen Punkte doch nehmen. Umso größer war der Jubel auf dem Eis und den Rängen, als die Schlusssirene ertönte.

Das Team von Trainer Harold Kreis hatte die per Sonderzug von 1500 Fans begleiteten Eisbären aus Berlin vor 10 063 Zuschauern im Rather Dome mit 2:1 (0:0/1:0/1:1) niedergerungen und kann so am Sonntag im direkten Duell beim ERC Ingolstadt wieder unter die ersten sechs in der Tabelle klettern. „Wir haben defensiv heute einen ganz starken Job gemacht", sagte Siegtorschütze Maxi Kammerer.

Für das Duell mit dem Final-Gegner der Jahre 2006 sowie 2009 konnte DEG-Cheftrainer Harold Kreis wieder sowohl auf den von seinem Muskelfaserriss genesenen Verteidiger Johannes Huß als auch die mit dem geschafften Klassenerhalt von der U20-WM zurückgekehrten Hendrik Hane (Tor) und Alexander Dersch (Abwehr) zurückgreifen. Wann Stürmer Chad Nehring wieder auf Torejagd gehen kann, ist hingegen völlig offen. Der 32-Jährige leidet unter einer neurologisch-orthopädischen Störung im Bereich von Kopf, Nacken sowie oberer Wirbelsäule. Die Ursache hierfür ist trotz zahlreicher Untersuchungen noch nicht hinreichend geklärt. Schon vor einigen Jahren hatte Nehring einmal ein ähnliches Problem, deshalb ist der Kanadier in Absprache mit der medizinischen Abteilung der DEG zu einer Spezialistin in die USA gereist. „Wir machen alles, dass Chad so schnell wie möglich wieder für uns auflaufen kann", erklärte Düsseldorfs sportlicher Leiter Niki Mondt.

Alles machen wollten natürlich auch die einsatzfähigen Akteure, um nach dem 1:3 gegen Mannheim wieder in die Erfolgsspur zu finden. So begann die DEG ohne große Anlaufzeit mit Tempo und mit Zug zum gegnerischen Tor. Doch die durch Ausfälle ihrer Angreifer Aubry, Backman und Olver ersatzgeschwächten Gäste von der Spree hielten mit Spielfreude dagegen. Weil das Spiel anders als das gegen Mannheim ohne aggressive Nickligkeiten geführt wurde, entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch.

Wieder verschläft die DEG den Start ins dritte Drittel

Ganz große Chancen allerdings blieben Mangelware. Bei den Eisbären verfehlte Rankel knapp (13.), die Düsseldorfer Schüsse von Flaake (15.) und Bukarts (19.) wurden Beute des Berliner Torhüters Justin Pogge. Mit dem erst im Dezember vom schwedischen Zweitligisten Södertälje SK verpflichteten Kanadier wollen die Eisbären ihre latente Achillesferse im Kader beheben. Dies sah bis zur 30. Minute auch recht gut aus, dann aber ließ Pogge einen Schuss von Leon Niederberger ins kurze Eck passieren.

Die DEG hatte die Partie im Griff, weil die Abwehr gegen die flinken Berliner sehr sattelfest stand. Umso unerklärlicher, warum wie schon gegen Mannheim der Start ins dritte Drittel verschlafen wurde. Für Ortega jedenfalls fühlte sich niemand zuständig und so stand es nach gerade mal 92 Sekunden 1:1. Die Eisbären drückten, das Spiel schien zu kippen. Doch inmitten dieser Drangphase setzte die DEG in der 51. Minute über Jensen und Gardiner einen Konter, welchen Kammerer überlegt zum 2:1 vollendete. Die dramatische Schlussphase einer rassigen Partie überstanden die Rot-Gelben dann mit Einsatz, Willen und auch etwas Glück.

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