DEG: Auf jede Niederlage eine Antwort

Die Düsseldorfer EG zeigt sich nach Enttäuschungen besonders stark. Auch die Verteidiger sind jetzt torgefährlicher.

DEG: Auf jede Niederlage eine Antwort
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Man könnte ja durchaus denken, dass ein Trainer in seinem ersten Jahr etwas aufgeregter daherkommt. Erst recht, wenn er für den Verein arbeitet, bei dem die eigene Familie über Jahrzehnte die Stadiongastronomie führte. Bei dem er selbst vom Bambini zum fünffachen Meister wurde. Und bei dem der eigene Bruder bis heute Kapitän ist. Christof Kreutzer tut das nicht. Zwar wechselt der 47-Jährige während des Spiels gern mal die Gesichtsfarbe. Wenn es aber nachher in Kabine und Büro an die Analyse geht, kennt der Trainer der Düsseldorfer EG keine Emotionen.

Selbst nach dem bitteren 4:5 gegen Krefeld, das den Vorsprung auf Platz elf der Deutschen Eishockey Liga auf zwei magere Punkte schrumpfen ließ, blieb Kreutzer entspannt. „Ich wusste, dass es jetzt ungleich schwerer wird. Aber ich habe nie gedacht, dass es das jetzt war. Wir sind nach emotionalen Niederlagen immer zurückgekommen.“

Die DEG ist besonders dann stark, wenn sie eine bittere Pleite verdauen muss. Auf das 0:7 in Wolfsburg folgte ein 4:1 gegen Hamburg. Auf das 0:8 in Iserlohn ein 4:3 gegen Nürnberg. Nach dem umstrittenen 1:2 in Köln gab es einen 3:2-Sieg in München. Auf die zweite Klatsche in Iserlohn (1:8) folgte das 3:2 gegen Straubing. Und auch jetzt, nach Krefeld, gewann die DEG in Wolfsburg (2:1) und gegen München (7:3).

Und schon ist der Vorsprung auf die Nicht-Play-off-Plätze wieder auf acht Punkte angewachsen. Möglich macht das ein Kader, der so ausgeglichen ist wie seit Jahren nicht. Torwart Tyler Beskorowany ist nach den zuletzt eher durchwachsenen Auftritten wieder voll da und musste in 120 Minuten nur vier Tore hinnehmen (Fangquote 93,8 Prozent). Was auch an den Vorderleuten liegt, die konsequent nach hinten arbeiten — und von denen sich vorne immer mehr in die Scorerliste eintragen. Zehn Spieler waren es gegen München, acht scorten doppelt.

„Das ist enorm wichtig, so sind wir nicht auszurechnen“, sagt Kreutzer und denkt dabei besonders an die Verteidiger. Zu Beginn der Saison waren die mit denen von Schlusslicht Straubing noch die ungefährlichsten der Liga (nur 1,7 Punkte pro Spiel). Jetzt sammelte gegen München allein Stephan Daschner drei Vorlagen. Kurt Davis und Bernhard Ebner trafen je selbst und bereiteten ein weiteres Tor vor.

„Am Anfang haben ja fast nur die Norweger und Michael Davies getroffen. Jetzt ist es mehr verteilt“, sagt Ebner, der sich immer freut, „wenn Platz da ist und die Stürmer uns mitnehmen“. Das klappt derzeit vor allem in Überzahl, wo die Verteidiger von der blauen Linie aus das Spiel machen. Nicht zufällig waren Daschner, Ebner und Davis an vier der fünf Überzahltore beteiligt. Und wenn dann auch die Stürmer Rob Collins (ein Tor/eine Vorlage), Daniel Kreutzer (0/2), Alexej Dmitriev (1/2), Andreas Martinsen (1/2), Ken-Andre Olimb (0/2) und Travis Turnbull (1/0) aufdrehen, fallen selbst gegen München sieben Tore.

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