Das Straßenbahnderby: Sturmflaute und Storr-Patzer

DEG offenbart bei der bitteren 1:2-Pleite Schwächen in der Offensive und im Tor.

Düsseldorf. Andy Hedlund schlug vor Wut mit dem Schläger gegen die Bande, Jamie Storr schüttelte enttäuscht mit dem Kopf. Ein Tor in 60 Minuten war einfach zu wenig. Die Düsseldorfer EG unterlag am Dienstag den Krefeld Pinguinen mit 1:2 (0:1, 1:1, 0:0).

"Wir haben zu viele Chancen ausgelassen, aber es ist noch nicht vorbei", sagte Storr. DEG-Trainer Harold Kreis war alles andere als zufrieden. "Wir konnten nicht den nötigen Druck aufs Tor erzeugen. 20 Torschüsse sind nicht ausreichend. Wir müssen uns vehementer in der Offensive durchsetzen", sagte der 50-Jährige.

Auf Augenhöhe und mit Volldampf ging es im Duell der rheinischen Rivalen von Beginn an weiter. Schnelligkeit und Forechecking standen bei beiden Teams hoch im Kurs. Im Gegensatz zu den bisherigen beiden Vergleichen hatte die DEG zunächst mehr Spielanteile und durch Andy Hedlund (5.) auch die erste große Chance. In doppelter Überzahl gab es für die Metro Stars 71 Sekunden lang die Möglichkeit zur Führung. Aber dieses Powerplay war harmlos wie selten.

Da passte die Führung für die Pinguine ins Bild. Beim Wechsel-Chaos in der DEG-Zone schnappte sich Krefelds Serge Payer den Puck, und Roland Verwey hämmerte die Hartgummischeibe 15 Sekunden vor Drittel-ende in den Winkel - keine Chance für Jamie Storr im DEG-Tor.

Der 33-Jährige hatte aber gleich zu Beginn des Mittelabschnitts einen Aussetzer, als er den Puck nach einem eher harmlosen Distanzschuss von Richard Pavlikovsky durch die Schoner rutschen ließ. Das war in der Viertelfinal-Serie bereits der dritte Gegentreffer dieser Art, den Storr kassierte.

Das Spiel nahm weiter Fahrt auf. Bis auf die Strafzeiten gab es kaum eine Unterbrechung. Und endlich traf die DEG bei Powerplay. Ryan Caldwell fälschte einen Distanzschuss von Brandon Reid zum 1:2 (33.) ab. Vorher hatte Shane Joseph noch eine Riesenchance, aber der Kanadier scheiterte bei seinem Konter an Scott Langkow im KEV-Tor.

Danach mussten die Metro Stars im Mittelabschnitt 88 Sekunden in doppelter Unterzahl überstehen. "Kämpfen, DEG", schallte es von den Stehplatz-Rängen. Die Metro Stars waren dem Ausgleich in der Schlussphase ebenso nahe wie der KEV dem dritten Treffer. Tore fielen indessen nicht mehr.

"Beide Teams kommen langsam auf den Play-off-Geschmack. Es war ein schnelles und hartes Spiel mit großer Laufbereitschaft auf beiden Seiten", sagte Krefelds Trainer Igor Pavlov.

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