Pressekonferenz : Bayern-Bosse üben heftige Medienschelte: „Geht's eigentlich noch?“
München In einer denkwürdigen halben Stunde rechnen Rummenigge und Hoeneß mit Journalisten ab - und kündigen für die Zukunft vermehrt rechtliche Schritte an.
Mit einer umfassenden Medienschelte und der Androhung von juristischen Konsequenzen haben die Bosse des FC Bayern für Aufsehen gesorgt. In einer gemeinsamen Pressekonferenz wehrten sich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic am Freitag gegen Teile der jüngsten Berichterstattung über Spieler des Fußball-Rekordmeisters. „Heute ist ein wichtiger Tag für den FC Bayern, weil wir Ihnen mitteilen, dass wir uns das nicht mehr gefallen lassen“, sagte Rummenigge im überfüllten Presseraum an der Säbener Straße. Die Verantwortlichen sprachen bei dem halbstündigen Termin Journalisten auch direkt an.
„Hämisch und polemisch“ sei laut Rummenigge zuletzt über den FC Bayern berichtet worden, der nach vier sieglosen Partien in einer Krise steckt. Hoeneß wollte Rummenigges Ausführungen zu „100 Prozent unterstreichen“, sprach von einer „Frechheit“ und kündigte an: „Wir werden keine respektlose Berichterstattung weiterhin akzeptieren.“ Der Verein kündigte an, vermehrt mit Unterlassungserklärungen und Forderungen nach Gegendarstellung auf Berichte reagieren zu wollen.
Rummenigge bezog sich in seinen Ausführungen unter anderem auf die jüngste Berichterstattung um Nationaltorhüter Manuel Neuer und dessen Weltmeister-Kollegen Jérôme Boateng und Mats Hummels. „Da fehlen mir jegliche Worte“, sagte er zum Thema Neuer und kritisierte, dass den beiden Innenverteidigern Altherrenfußball vorgeworfen worden sei. „Geht's eigentlich noch?“, fragte der Ex-Profi und erinnerte daran, dass Neuer viermal nacheinander Welttorhüter geworden sei.