Kostümwahl: Bunt, schräg und warm

Für die tollen Tage sind kuschelige Verkleidungen angesagt. Und die wichtigste Frage lautet derzeit: „Als was gehst Du?“

Krefeld. Die Angst der Jecken in Krefeld ist groß — es könnte am Karnevalswochenende nass werden und sehr ungemütlich. Da stellt sich bei jedem Narr die Frage: Was ziehe ich an? Für draußen muss es etwas Wärmendes sein, in den Sälen und Kneipen will niemand schwitzen.

So tummeln sich momentan in den Geschäften verzweifelte Karnevalisten auf der Suche nach dem ultimativen Kostüm. Mancher hält das für einen Fehler. „Es ist ein absolutes No-Go, so kurz vor Karneval noch in solch ein Geschäft zu gehen, es ist ja wahnsinnig voll“, sagt Karsten Klaßen.

Er ist mit seiner Frau Tanja und seiner vierjährigen Tochter Sophie eigentlich nur zum Karnevalservice Bastian gekommen, um schnell etwas Schminke zu kaufen. Doch Sophie hat andere Pläne und wühlt sich durch die bunten Kostüme. „Wir wechseln die Kostüme für drinnen und draußen. Alle haben aber etwas mit Afrika zu tun. Sophie wird Zebra“, meint Tanja Klaßen.

Kevin Reincke scheint mit seinem Fat Suit — er sieht nun aus wie ein gut gebautes Hawai-Girl - gut gerüstet zu sein: „Für draußen sollte das eigentlich warm genug sein, ich kann ja dicke Sachen darunter tragen.“

Diesen Ratschlag gibt auch der Geschäftsführer des Karnevalsladens, Kurt Bastian: „Bis vor vier Tagen wurden enorm viele Overalls und Plüschkostüme wie Eisbären und Pinguine gekauft.“

Die Temperaturveränderung hat das Kaufverhalten beeinflusst. „Viele Kostüme sind so gearbeitet, dass man etwas Warmes darunter ziehen kann. Gut sind auch Flokati-Westen und Beinstulpen — so geht man dann als Hippie.“

Matthias Radtke und Christopher Herke haben einen anderen Plan. Die Ur-Uerdinger sind interessiert an den rosa Plüsch-Hasen-Kostümen. „Die sind mollig warm für den Straßenkarneval und drinnen ziehen wir dann einfach die Kapuzen ab und machen die Reißverschlüsse auf. Da die Kostüme so kuschelig sind, wirken sie auf Frauen sicherlich anziehend“, meint Radtke schmunzelnd.

Eine Frau muss Christian Schmidt nicht mehr finden. Er feiert seiner Freundin Saskia Spreitzer zu Liebe zum ersten Mal Karneval und hat sich für diesen besonderen Anlass ein Schneewittchen-Kostüm ausgesucht: „Wenn es zu kalt wird, kann ich da einfach eine Jacke drunter ziehen.“

Auch Marc van Ransbeek und sein Sohn Marc Julien probieren Kostüme an. Von den schwarzen Schafen sind sie allerdings nicht absolut überzeugt — „die Kapuze rutscht ja ständig ins Gesicht.“

Da kommen die Affenkostüme schon besser an. „Aber für überdachte Veranstaltungen haben ich sowieso ein Punker-Kostüm“, meint Marc Julien.

Für Regen hat Bastian jedoch keine speziellen Kostüme, sondern nur reichlich Ponchos und Regenmäntel im Angebot. „Wir müssen einfach hoffen, dass es trocken bleibt. Das ist der Nachteil an Karneval in unseren Gefilden. Da haben es die Brasilianer weitaus besser.“

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