Studie: Ökostrom-Umlage zu hoch

Berlin (dpa) - Verbraucher zahlen für die Förderung erneuerbarer Energien laut einer Studie unnötig zu viel. Grund sind demnach Sondereffekte und Ausnahmen für die Industrie.

Die Ökostrom-Umlage hätte ohne Sonderkosten im Jahr 2012 um rund 0,1 Cent je Kilowattstunde gegenüber 2011 gesenkt werden können, heißt es in der Studie des Saarbrücker Instituts für Zukunfts-Energiesysteme. Sie wurde im Auftrag der Grünen-Fraktion erstellt und am Mittwoch (18. Januar) vorgestellt.

Die Umlage ist in diesem Jahr leicht auf 3,59 Cent je Kilowattstunde gestiegen. Sie wird von allen Verbraucher automatisch über den Strompreis gezahlt. Für einen Durchschnittshaushalt macht das rund 125 Euro aus.

Gemäß des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) werden derzeit für Energie aus Sonne, Wind oder Biomasse auf 20 Jahre garantierte Vergütungen gezahlt, um mehr Ökoenergie in den Markt zu bringen. Sie werden regelmäßig gekürzt, um die Kosten im Griff zu halten. Die Entwicklung der Umlage rechtfertige kaum Strompreiserhöhungen für die Endkunden, wird in der Studie betont. Und die Umlage ließe sich senken, wenn die Kosten wieder auf mehr Schultern verteilt würden.

Ausnahmen bei den Umlage-Kosten seien ursprünglich dazu gedacht gewesen, die im internationalen Wettbewerb stehenden stromintensiven Industrien vor möglichen Belastungen durch die EEG-Umlage zu schützen. Von dieser Zielsetzung hätten sich die Regelungen weit entfernt. Ein prägnantes Beispiel hierfür sei die Tatsache, dass selbst der Braunkohletagebau unter die Ausnahmen falle, „obwohl keine Braunkohle exportiert wird“. Diese werde fast vollständig in Kraftwerken in unmittelbarer Nähe der einzelnen Tagebaue genutzt.

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