Fahrzeugkauf Leasing oder Finanzierung – Wann lohnt sich welche Variante beim Fahrzeugkauf?

Der Fahrzeugkauf ist in jeder Generation ein großes Thema. Gutverdiener erklären es des Öfteren zu ihrem Hobby, ihren Wagen regelmäßig zu wechseln. Selbstständige benötigen Firmenwägen. Für junge Menschen ist das erste eigene Fahrzeug nach dem Erhalt des Führerscheins ein Meilenstein. Und auch Rentner möchten sich auf ihren Lebensabend hin etwas gönnen und das Leben genießen.

 Leasing und Finanzierung sind zwei angesehene Modelle, um zu fairen monatlichen Konditionen an das gewünschte Fahrzeug zu kommen.

Leasing und Finanzierung sind zwei angesehene Modelle, um zu fairen monatlichen Konditionen an das gewünschte Fahrzeug zu kommen.

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Dabei hat jede Gruppe Nebeninteressen: Gutverdiener sind zwar bereit, Geld auszugeben, aber möchten sich nicht alle zwei Jahre einen neuen Wagen kaufen müssen. Selbstständige möchten Steuervorteile erlangen. Junge Menschen und Rentner haben hin und wieder finanzielle Engpässe. An dieser Stelle bringen sich das Leasing und die Fahrzeugfinanzierung als zwei aussichtsreiche Möglichkeiten ein.

Leasing und Finanzierung im direkten Vergleich

Zwar werden sowohl beim Leasing als auch bei der Finanzierung Raten gezahlt. Doch während die Finanzierung direkt dem Kauf des Wagens dient und zu diesem Kauf verpflichtet, lässt das Leasing noch gewisse Freiheiten. Hier kann am Ende des Leasingvertrags entschieden werden, ob das Fahrzeug gekauft oder ein anderes Fahrzeug geleast wird. Somit verschafft das Leasing auf den ersten Blick mehr Flexibilität. Angesichts der in immer kürzeren Zeiträumen erscheinenden Innovationen aus den Bereichen der Luxusklasse und E-Mobilität – siehe den im Mai startenden Honda E – lockt die Flexibilität, die in regelmäßigen Zeiträumen neue Fahrzeuge in Aussicht stellt.

Vor- und Nachteile des Leasings

Das Leasing hat den mutmaßlich größten Vorteil darin, dass es Neuwagen erschwinglich macht. Wer träumt nicht davon, sich als junger Unternehmer mit einem neuen Firmenwagen zu präsentieren? Auch wenn die Argumentation vom Auto als Statussymbol in der Gesellschaft zunehmend negativ aneckt, wird in bestimmten Berufskreisen erwartet, dass ein schicker Wagen vorgefahren wird. Wer teure Produkte verkaufen möchte, überzeugt dann am meisten, wenn er selbst einen wohlhabenden und mit beiden Füßen im Leben stehenden Eindruck erweckt. Zwar eröffnen auch Finanzierungen die Spielräume, sich einen Neuwagen zu gönnen, doch wird der Wagen inklusive Raten in diesem Fall komplett abbezahlt und gehört dann dem Käufer. Das Leasing verpflichtet nur zur Miete über einen bestimmten Zeitraum, wobei häufig zwei Jahre gewählt werden. Nach diesen zwei Jahren wird entweder ein Leasingvertrag für einen neuen Wagen abgeschlossen oder aber der bisherige Leasingwagen wird zu einem vorab definierten Preis gekauft. In zwei Jahren kann sich beruflich ein derartiger Erfolg einstellen, dass der bisher geleaste Wagen problemlos gekauft werden kann.

Neben den fairen Konditionen für einen Neuwagen bietet das Leasing folgende weitere Vorteile:

  • Übersichtliche Kostenkalkulation über die gesamte Vertragslaufzeit
  • Geringe oder keine Reparaturkosten
  • TÜV und AU sind erst nach drei Jahren notwendig
  • Technik auf dem neusten Stand
 Leasing macht Neuwagen erschwinglich und liefert Entscheidungsspielräume.

Leasing macht Neuwagen erschwinglich und liefert Entscheidungsspielräume.

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So lukrativ bis hierhin das Leasing erscheint, muss eingestanden werden, dass der Vertrag über die komplette Laufzeit bindend ist. Insbesondere junge Selbstständige könnten sich hier übernehmen und voreilig Entscheidungen treffen: Wenn das Geschäft ein Jahr später schlechter läuft als erwartet, wird das Leasingfahrzeug zu einer bedeutenden finanziellen Belastung. Darüber hinaus fällt in den Bereich der Nachteile, dass Wartung, zu behebende Schäden und Versicherungskosten voll auf den Leasingnehmer entfallen.

Vor- und Nachteile der Finanzierung

Bei der Finanzierung richten sich die Vor- und Nachteile nach dem Finanzierungsmodell. Das einfachste Modell wäre der Ratenkredit, wobei monatlich fest definierte Raten gezahlt werden, die sich aus der Tilgung der Darlehenssumme und den Bankgebühren als Zinsen zusammensetzen. Sollte der Kredit bei der Herstellerbank beantragt werden, dann gehört der Wagen solange dem Hersteller, bis der Kredit abgezahlt wurde. Wird hingegen ein Deal mit der Bank geschlossen, dann gehört das Fahrzeug dem Kreditnehmer, wobei der Bank zur Sicherheit der Fahrzeugbrief bis zum Ende der Kreditlaufzeit hinterlegt wird. In heutigen Zeiten profitieren Kreditnehmer von geringeren Zinsen auf solche Kredite, da eine Niedrigzinsphase herrscht.

Neben dem Ratenkredit gibt es die Varianten einer Ballonfinanzierung oder einer 3-Wege-Finanzierung für Autokredite mit Schlussrate. Die Autokredite mit Schlussrate sind allem voran dann eine Lösung, wenn anfangs nicht genug monatliche Sicherheit für die Ratenzahlungen oder ein geringeres Budget dafür vorhanden ist. Dafür fallen diese Finanzierungen in der Regel etwas teurer aus als Ratenkredite aus.

Blicken wir auf die Seite der Nachteile, dann kristallisieren sich bei einer Finanzierung folgende Aspekte heraus:

  • Verpflichtung, das Auto zu kaufen und komplett abzubezahlen
  • Bei Gebrauchtwagen besteht das Risiko, dass noch vor Ablauf der Finanzierung der Wagen aufgrund von Schäden und Abnutzung unbrauchbar wird
  • Im Falle von Kreditraten mit Schlussraten sind bei Notwendigkeit einer Anschlussfinanzierung hohe Zinsen ein nicht unerhebliches Risiko
 Hinsichtlich der steuerlichen Absetzbarkeit lassen sich weder dem Leasing noch der Finanzierung allgemeingültige Vorteile zusprechen.

Hinsichtlich der steuerlichen Absetzbarkeit lassen sich weder dem Leasing noch der Finanzierung allgemeingültige Vorteile zusprechen.

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Wird ein Neuwagen finanziert, so reduziert sich das Risiko, dass es bereits vor Ablauf der Finanzierung dazu kommt, dass es den Geist aufgibt. Allerdings lassen sich ebenso Gebrauchtwagen ausmachen, die gute Voraussetzungen für eine Langlebigkeit mit sich bringen. Dies ist beispielsweise beim Audi A6 der Fall, der, den Erfahrungen nach, lange Zeit zuverlässig fährt.

Steuerliche Betrachtung des Leasings und der Finanzierung

So sehr man vereinzelt Lobeshymnen auf die steuerliche Absetzbarkeit des Leasings hört, unterscheidet sich dieses im Groben häufig nicht wirklich von der Finanzierung. Sofern der Wagen für betriebliche Zwecke genutzt wird, können die vollen Kosten für das Leasing sowie die Finanzierung steuerlich abgesetzt werden. Sollte der Wagen hingegen für private Zwecke genutzt werden, sind die Kosten steuerlich nicht absetzbar. Wird das Fahrzeug in einer Mischform genutzt, dann sind die Kosten, die auf betriebliche Nutzung entfallen, gemäß ihrem Anteil an der Gesamtnutzung steuerlich absetzbar. Nähere Informationen zu der steuerlichen Gesetzgebung beim Leasing und bei der Finanzierung erhalten Interessierte bei Lohnsteuerhilfevereinen als Angestellte und bei Steuerberatern als Angestellte sowie Selbstständige.

Fazit

Ob sich das Leasing oder die Finanzierung beim Fahrzeugkauf mehr lohnt, ist komplett individuell. Dennoch lässt sich eine Richtlinie feststellen: Wer auf einen regelmäßigen Fahrzeugwechsel setzt und das Neueste vom Neuen haben möchte, findet im Leasing die ideale Lösung. Wer über einen längeren Zeitraum ein Fahrzeug sein Eigen nennen möchte, ist beim Kauf mit einer Finanzierung optimal beraten.

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