Ratgeber Geld ohne Schufa-Auskunft – verschiedene Möglichkeiten erklärt

Finanzielle Engpässe sind ganz normal. Plötzlich gehen die Spülmaschine und die Waschmaschine kaputt und gleichzeitig müssen Rechnungen bezahlt werden. Der Hund muss dringend zum Tierarzt und die Klassenfahrt des Kindes frisst die letzten Reserven. Nicht immer ist es möglich, bei seiner Bank einen klassischen Ratenkredit zu beantragen. Deshalb gibt es heutzutage zahlreiche Wege, um ohne Bonitätsabfrage und Schufa-Auskunft Geld zu bekommen. Die fünf gängigsten Möglichkeiten erklärt dieser Beitrag.

 Plötzlich geht die Waschmaschine kaputt. Gleichzeitig will die Klassenfahrt bezahlt werden. Und das Auto muss zum TÜV. So sind die Ersparnisse schnell weg.

Plötzlich geht die Waschmaschine kaputt. Gleichzeitig will die Klassenfahrt bezahlt werden. Und das Auto muss zum TÜV. So sind die Ersparnisse schnell weg.

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1. Zum Pfandleiher gehen

Für viele Menschen führt der erste Weg zum Pfandleiher. Sie verpfänden Schmuck, Erbstücke oder das eigene Auto. Die Wertgegenstände verbleiben für eine gewisse Zeit im Pfandhaus, der Kunde bekommt im Gegenzug Bargeld. Er kann seine Wertgegenstände natürlich zurückbekommen. Allerdings kostet das beim Pfandhaus oft sehr viel Geld. Der Pfandleiher verlangt einen höheren Preis als er bezahlt hat, um selbst Gewinn zu machen. So wird das Pfandhaus für die meisten Kunden langfristig zum Minusgeschäft. Es lohnt sich vor allem dann, wenn der Kunde nicht besonders an seinen Schmuckstücken hängt. Um kurzfristige Engpässe zu überbrücken, kann der Weg zu Pfandhaus funktionieren. Allerdings ist der enorme Preisunterschied beim Ver- und Ankauf von Schmuck und Co. zu berücksichtigen.

 Wer ein Auto besitzt, kann dieses mit den Services von Pfando beleihen. Er bleibt dabei mobil, das Auto muss nicht bei Pfando verbleiben.

Wer ein Auto besitzt, kann dieses mit den Services von Pfando beleihen. Er bleibt dabei mobil, das Auto muss nicht bei Pfando verbleiben.

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2. Pfando – mobil und flüssig zugleich

In der traditionellen Pfandleihe haben Autobesitzer die Möglichkeit, ihr Auto zu verpfänden. Allerdings sind sie dann nicht mehr mobil, da das Fahrzeug beim Pfandhaus verbleiben muss. Sinnvoller ist es, das Auto gegen Geld zu tauschen mit Hilfe der Sale-and-Rent-Back Methode. Pfando bietet genau diesen Service an. Hierfür vereinbart der Autobesitzer einen Termin in einer der Filialen. Dort wird das Auto bewertet. Innerhalb von kurzer Zeit erhält der Kunde die Auszahlung. Der große Vorteil bei Pfando: Es erfolgt weder eine Bonitätsprüfung noch eine Schufa-Auskunft. Geprüft werden lediglich die Werte des Fahrzeugs und die Eigenschaft des Antragsstellers als Besitzer des Autos. Der Kunde bleibt zudem mobil und kann das Auto auch weiterhin fahren. Pfando bietet Geldbeträge von 1.500 bis 200.000 Euro an – je nach Wert des Autos. Der Kunde erhält das Bargeld sofort und oft schneller als bei einem Sofortkredit.

3. Einen Kredit aus dem Ausland aufnehmen

Wer einen klassischen Kredit aufnehmen möchte, muss mit einer Schufa-Auskunft und einer Bonitätsprüfung rechnen. Nicht immer fallen diese Prüfungen positiv aus. Deshalb setzen immer mehr Kunden auf einen Kredit, der ohne Schufa-Auskunft auskommt. Diese Darlehen werden meist von ausländischen Banken vergeben. Die erste Hürde ist hierbei, einen seriösen Anbieter zu finden. Es ist sinnvoll, ausreichend Zeit in die Recherche zu investieren, um nicht betrogen zu werden. Des weiteren gibt es einige Nachteile, die ein Kredit aus dem Ausland hat:

  • Da das Kreditinstitut keine Daten über das Zahlungsverhalten des Kunden hat, wird oft nur eine geringe Darlehenssumme vergeben. 5.000 Euro sind oft das Maximum.
  • Die Tilgungsdauer wird häufig sehr niedrig angesetzt. Das erhöht die monatlichen Raten, was zu Problemen beim Kreditnehmer führen kann.
  • Der Antragssteller darf die Kreditsumme und die Tilgungsdauer nicht frei wählen, sondern muss das annehmen, was die Bank anbietet. Der Spielraum ist hier sehr gering.
  • Gebühren und Aufschläge können den Kredit schnell sehr teuer machen. Die Banken begründen das mit der hohen Unsicherheit, da der Kreditnehmer keine Sicherheiten in Form einer Schufa-Auskunft bieten kann.

Das bedeutet, dass es sich nur bei kurzen Finanzengpässen lohnt, einen Schufa-freien Kredit aufzunehmen. Ein regelmäßiger Geldeingang ist ebenfalls oft eine Voraussetzung, um einen Kredit ohne Schufa-Abfrage zu erhalten. Kein Kreditinstitut möchte einen Kunden, der das Darlehen nicht zurückzahlt.

 Geld von Privatpersonen zu leihen, ist eine gute Alternative für kleine Beträge. Bei größeren Summen fehlen wichtige Sicherheiten.

Geld von Privatpersonen zu leihen, ist eine gute Alternative für kleine Beträge. Bei größeren Summen fehlen wichtige Sicherheiten.

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4. Geld von privat leihen

Wer jemanden kennt, von dem er sich Geld leihen kann, sollte diese Möglichkeit durchaus wahrnehmen. Im privaten Umfeld ist es besonders einfach, kleine Engpässe auszugleichen. Meist fallen keine Zinsen an und Freunde oder Verwandte sind nachsichtig, was die Rückzahlung angeht. Dennoch ist es sinnvoll, einen privaten Darlehensvertrag aufzusetzen. So sind beide Parteien auf der sicheren Seite, wenn es zu Problemen kommt. In diesem Vertrag werden die Laufzeit, die Tilgungsraten und Kündigungsfristen festgelegt. Auch Sicherheiten können in einem Vertrag definiert werden. Das schützt beide Parteien, da im Streitfall kein Verbraucherschutz besteht.

Grundsätzlich sollten Privatpersonen einander nur kleine dreistellige Geldbeträge leihen. Denn häufig endet die Freundschaft beim Thema Geld überraschend schnell.

Online gibt es übrigens Portale, die spezielle Services in diesem Bereich anbieten. Dort können Privatpersonen Geld an andere Personen verleihen. So können sich viele Menschen zusammentun, um einer Person Geld zu leihen. Allerdings kommen in diesem Bereich selbstverständlich Zinsen auf den Kreditnehmer zu.

5. Crowdfunding für Privatpersonen

Ein letzter großer Bereich für die Geldleihe ist das Crowdfunding. Ursprünglich geht es dabei darum, Projekte zu unterstützen, damit diese realisiert werden können. Viele Start-ups, Künstler und Firmen arbeiten mit Crowdfunding, um ihre innovativen Ideen umsetzen zu können. Was in den USA schon lange praktiziert wird, schwappt nun auch nach Deutschland: Das Crowdfunding für Privatleute. Im Grunde kann jede natürliche Person eine Kampagne starten. Auf Plattformen wie „Leetchi“ oder „Gofundme“ können sie ein Projekt erstellen, das andere unterstützen können. Dabei kann es um Reisen, Feiern, private Wünsche, Spenden und vieles mehr gehen. Die möglichen Unterstützer möchten in der Regel wissen, wofür das gespendete Geld verwendet werden soll. Deshalb ist es notwendig, eine detaillierte Projekt-Seite einzurichten. Auf manchen Seiten ist es zudem üblich, dass die Unterstützer Geschenke, sogenannte Dankeschöns für ihre Unterstützung erhalten. Gerade für private Spendenaufrufe ist das nicht sinnvoll. Hier gilt es, die einzelnen Plattformen miteinander zu vergleichen, um die beste Option zu finden.

Der große Nachteil beim Crowdfunding: Wird das gesetzte Ziel, also eine bestimmte Summe, nicht erreicht, wird die gespendete Summe nicht ausgezahlt. Alle Unterstützer erhalten ihr Geld zurück und das Projekt ist offiziell „gescheitert“. Es macht also Sinn, die gewünschte Summe nicht zu hoch anzusetzen, um wirklich Erfolg zu haben. Zudem gilt es, folgendes zu bedenken: In Deutschland ist die Spendenbereitschaft ohne konkretes Ziel nicht besonders hoch. Es ist hilfreich, einen gemeinnützigen Zweck anzugeben, sodass die möglichen Unterstützer auch spenden wollen. Nur dann funktioniert privates Crowdfunding.

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