Ratgeber Gebühren : Stichwort: Gebühren. Viele Kosten werden einfach gesetzt
Es ist ein harter Schlag für all jene, die in der heutigen Welt der Vergleiche leben, denn: Verglichen werden kann viel, aber eben nicht alles. Und das bedeutet auch: Wo ein Vergleich nicht möglich ist, sind Verbraucher der Gebührenfestsetzung schlichtweg ausgeliefert. Sie müssen hinnehmen, dass Stadt- und Gemeinderäte beschließen, was zu bezahlen ist. Wo Verbraucher heute noch die Chance haben, selbst auf die Kosten einzuwirken und wo nicht, verrät dieser Beitrag.
Gibt es mehrere Anbieter, können Verbraucher selber entscheiden
Die Faustformel ist simpel: Immer dann, wenn es mehrere Anbieter am Markt gibt und nicht etwa die Stadt- oder Kommunalverwaltung eine Leistung für alle Bürger anbietet, dann haben Verbraucher die Chance auf die Gebühren einzuwirken. Bei Gas und Strom haben Verbraucher die Wahl:
Strompreise
Auch wenn es in vielen Orten Anbieter gibt, die von der Stadt oder vom Landkreis (mit-)getragen werden, und mit dem Namen „Stadtwerke“ auch zweifelsohne als solche zu erkennen sind, haben Verbraucher gerade bei Strom und Gas die Wahl, welchen Anbieter sie wählen. Im Vergleichsportal werden die Kosten eingetragen, die beim „alten“ Anbieter angefallen sind. Alternativ können die Kosten mit Blick auf die Anzahl der Bewohner geschätzt werden.
Ein Beispiel: Eine Familie mit zwei Kindern wird im Strompreisvergleich mit 4500 Kilowattstunden veranschlagt. Nach der Eingabe der Postleitzahl (beispielsweise 47798 für Krefeld) wird die Region konkretisiert. Ausgewählt wird in diesem Beispiel die Stadtmitte. Anschließend gibt es eine lange Liste an Stromanbietern sowie einen Vergleichspreis des örtlichen Anbieters. Während die SWK Energie beispielsweise 1.485,42 Euro veranschlagen würde, gibt es dieselbe Menge Strom bei E.ON für 1.214,05 Euro. Auch Anbieter mit weniger bekannten Namen, wie etwa Hanwha Q CELLS, bieten deutlich attraktivere Preise an als der regionale Platzhirsch, nämlich 1.185,56 Euro.
Gaspreise
Um mit günstigem Gas heizen zu können, können Verbraucher denselben Weg beschreiten wie beim Strompreis: Es gibt spezielle Vergleichsportale für Gaspreise, die den Direktvergleich ebenso simpel machen wie den Vergleich der Stromkosten. Um selbst entscheiden zu können, ob ein Gaspreisangebot günstig oder teuer ist, ist es wichtig, die Preislage im Land zu kennen: Im Juni 2019 lag der Durchschnittspreis für Gas bei 5,93 Cent pro Kilowattstunde.
Die regionalen Preisunterschiede sind auf das Verteilnetz zurückzuführen. Der örtliche Anbieter verlangt quasi von allen Gasanbietern eine Art Nutzungsgebühr für die Benutzung der Gasleitungen. Diese Gebühr richtet sich nach dem Alter der Netze, nach dem Zustand dieser, nach der Dichte der Besiedlung und nach dem Gelände. Der Regionalvergleich zeigt: Am günstigsten ist der Strompreis aktuell im Saarland; in Hamburg und Berlin fällt er deutlich höher aus.