Spitzenunternehmen: Nur 21 Frauen in Top-Positionen

Düsseldorf (dpa) - Die Führungsetagen der deutschen Wirtschaft sind weiter fest in Männerhand - Ende Januar waren nur 21 von 668 Spitzenpositionen der börsennotierten Unternehmen mit Frauen besetzt.

Das entspricht einem Anteil von 3,1 Prozent, wie eine am Mittwoch (2.3.) veröffentlichte Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ergab. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen zuletzt auch andere Untersuchungen. Die Präsenz der Frauen im Top-Management hat sich laut Hans-Böckler- Stiftung im Vergleich zu den Vorjahren 2009 und 2010 (jeweils drei Prozent) kaum verändert. Vor zehn Jahren hatten sich die Unternehmen selbst verpflichtet, mehr Frauen in Top-Positionen zu bringen.

Nur 17 der 160 untersuchten börsennotierten Konzerne haben mindestens eine Frau im Vorstand. Den höchsten Frauenanteil in den Chefetagen weisen Industrieunternehmen wie Siemens oder Thyssen Krupp mit rund neun Prozent auf. In der Pharmabranche sind es 7,7 Prozent. Bei Versicherungen, Banken oder in der Medienbranche sitzt dagegen gar keine Frau im Vorstand.

Die Studie zeigt weiter: In Konzernen ohne Arbeitnehmervertretung im Aufsichtsrat sitzen auch weniger Frauen in den Vorständen. Der Frauenanteil im Vorstand solcher Unternehmen liegt bei 2,8 Prozent. Bei mitbestimmten Unternehmen dagegen sind es 3,3 Prozent. In den Aufsichtsräten der untersuchten Unternehmen waren Anfang Januar 2011 zehn Prozent der Mitglieder Frauen (2010: 9,4 Prozent). Der Anteil sei ein Effekt der Arbeitnehmermitbestimmung, so die Verfasserin der Studie, Marion Weckes. In Aufsichtsräten ohne Mitbestimmung seien Frauen extrem selten. Ihr Anteil liegt dort bei 2,6 Prozent.

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