Ein kleiner Spiegel soll das Leben von Radfahrern retten
Krefeld ist mit 25 Kreuzungen Vorbild. Jetzt zieht Münster nach. Bislang sterben bundesweit jährlich 400 Radfahrer.
Münster/Krefeld. Die Idee klingt einfach, und doch kann sie Leben retten: Ein Spiegel unter der Ampel soll die Zahl schwerer Radfahrer-Unfälle an Kreuzungen senken. Die Fahrradstadt Münster testet das System seit Freitag. In Krefeld gibt es einen vergleichbaren Weitwinkel-Spiegel bereits an 25 Kreuzungen.
Lastwagen- und Busfahrer sehen auf einen Blick, ob sich neben ihnen ein Radler befindet. Der Spiegel liegt in einer Höhe von rund zwei Metern automatisch im Sichtfeld. So wird der gefährliche tote Winkel ausgeschaltet. Jährlich sterben deutschlandweit 400 Radfahrer bei Unfällen. Der Allgemeine Fahrrad-Club (ADFC) schätzt, dass die Hälfte von ihnen von Kraftfahrern übersehen wurde.
In NRW kamen 2012 im Straßenverkehr 81 Radfahrer ums Leben. Zwölf mehr als im Vorjahr. Und das, obwohl die Zahl der verunglückten Radfahrer insgesamt zurückgegangen ist: von 16 127 im Jahr 2011 auf 15 315 im vergangenen Jahr.