Wuppertal Pool im Pool: Saisonstart im Freibad Mirke

Mirke. · Förderverein lädt am Samstag ein — und gibt die Hoffnung auf ein Naturfreibad nicht auf.

 Marlene und Kaja durften schon einmal „vorplanschen“ und hatten sichtlich Spaß, ihre Mutter Leonie zu bespritzen.

Marlene und Kaja durften schon einmal „vorplanschen“ und hatten sichtlich Spaß, ihre Mutter Leonie zu bespritzen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

In der Mirke darf wieder geplanscht werden. Vorerst weiter nur auf 80 Quadratmetern, im „Pool im Pool“. Am Samstag ist ab 14 Uhr Eröffnung — um gleich dreifach Geburtstag zu feiern. Das Freibad wird 168 und ist damit eines der ältesten in Deutschland, der Förderverein Pro Mirke, der sich um die Anlage kümmert, wurde vor zehn Jahren gegründet, und seit fünf Jahren lädt der „Pool im Pool“ zumindest zu einem kleineren Badvergnügen ein.

„Im großen leeren Becken des Freibads Mirke laden wir daher ab 15 Uhr herzlich zu Kaffee und Kuchen ein“, kündigt Heiner Mokroß, Vorsitzender von Pro Mirke, an. „Dort bauen wir gemeinsam unser Freibad-Wohnzimmer auf und stoßen zusammen an.“ Der Eintritt ist frei, Kuchenspenden sind gerne gesehen. Es ist schon das „etwas andere“ Freibad in der Stadt — und viele Wuppertaler nehmen es als solches gar nicht mehr war. Eher als Veranstaltungsort wie kürzlich noch mit dem Afrital-Festival oder als Camping-Platz für die Feuertal-Besucher.

Förderverein wünscht sich
mehr Unterstützung

Doch Pro Mirke hat mehr vor: Das Gelände soll als Naturfreibad zu neuem Leben erwachen. Nerven die Fragen, wann denn wieder richtig geschwommen werden kann? Mokroß schüttelt den Kopf. „Nein, denn das geben wir an die Stadt weiter. Wir wollen nervig sein.“ Denn der umtriebige Vorsitzende und seine Mitstreiter, alles Ehrenamtler, geben die Hoffnung nicht auf — und nehmen die Wuppertaler Verwaltung und Politik in die Pflicht.

Denn auch, wenn es Modelle, Pläne und viele Ideen gibt — vor allem wird Geld gebraucht. Eine Förderung sei möglich, sind Mokroß und Co. überzeugt. Nur nicht für ein Freibad alleine. „Das ist aber ohnehin nicht das Ziel.“ Pro Mirke arbeitet an einem Gesamtkonzept für einen Stadtteil- und Nachbarschaftstreff, als außerschulischer Lernort, als Kultur- und Veranstaltungsstätte, als Platz für Urban Gardening. Für Anträge und den nötigen Druck dahinter brauche es aber Unterstützung, sagt er. „Wuppertal will doch eine grüne Stadt sein.“

Pro Mirke: Andere Städte sind schon weiter

Beim Blick in andere Städte sei schon ein bisschen Neid dabei, räumt er ein. Hannover habe schon ein Naturfreibad, Ennepetal soll 2020 eins bekommen.  Mokroß sei schon gut herumgekommen, habe das Mirker Modell schon deutschlandweit vorgestellt. Doch während es anderswo Ergebnisse gibt, treten die Wuppertaler ein bisschen auf der Stelle.

Dabei, so hatten unlängst auf der Jahreshauptversammlung mit Thomas Kring und Volker Dittgen zwei Vorstandsmitglieder, die auch im Rat sitzen, betont, spiele das Freibad in den Gremien sehr wohl eine Rolle. Auch die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg hatte mehrfach betont, wie wichtig die Planungen für den Bezirk sind.

Resignieren will Mokroß auch nicht, betont er, stattdessen das Freibad durch andere Aktionen wieder in die Öffentlichkeit bringen. Am 10. Juli macht zum Beispiel die Ausstellung „Wuppertal — ich seh dich“ von Caroline Schreer Station in der Mirke. Charles Petersohn sorgt für Musik. Im September steht die Teilnahme am „Tag des offenen Denkmals“ fest und für den Sommer plant er gemeinsam mit Csilla Letay weitere Veranstaltungen im leeren Freibad, das gar nicht so leer ist.

Ab Samstag darf aber erstmal  wieder regelmäßig im Pool geplantscht werden. Zum Eröffnungstag umsonst, an normalen Tagen kostet es Eintritt: ein Euro für Kinder (ab sieben Jahre), drei für Erwachsene und fünf für Familien. Geöffnet ist bei schönem Wetter, die Termine gibt es aktuell auf der Homepage:

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