Literatur Texte über Menschen und Werke, die ihm etwas bedeuten

Elberfeld. · Matthias Dohmen hat sein sechstes Buch geschrieben - voller Porträts, Skizzen und Besprechungen.

 Matthias Dohmen schreibt über Menschen.

Matthias Dohmen schreibt über Menschen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Mit dem Schreiben kennt er sich aus. Matthias Dohmen, Jahrgang 1947, war nach Studium und Volontariat selbstständig, dann Redakteur und politischer Korrespondent in Bonn. Er redigierte für den Kundenzeitschriftenverlag Yukon und promovierte 2015. „Freunde und andere Menschen“ ist sein sechstes Buch. Von der Eifel nach Bonn über Düsseldorf nach Wuppertal zieht sich die Linie der Menschen, die er in Schule, Studium oder Beruf kennengelernt hat, manche flüchtig, manche näher, manche wurden zu Freunden. „Es sind alles Leute, die oder deren Werke mir etwas bedeuten.“

So ist das Buch gefüllt mit Skizzen, Porträts und Besprechungen. „Porträts sind die Königsdisziplin im Journalismus. Man muss den Menschen in der Darstellung gerecht werden und es muss interessant zu lesen sein“, fasst er zusammen. Zum Teil wurden die Texte für das Buch neu verfasst, andere erschienen bereits.

Sein langjähriger Wohnort ist dem gebürtigen Dürener die erste Stelle wert und so werden zu Beginn Wuppertaler unterschiedlichster Couleur vorgestellt. „Ich bin stolz Aldianerin zu sein“, lässt er Claudia Meins erzählen und Elisabeth Sommer kommt zu Wort, die als Nonne den Namen Maria Donatilla bekommt, die „Heimwehsaft“ für Internatsschüler herstellte und viel mit Demenzkranken redet. Das persönliche Gespräch ist die Grundlage für seine Texte.

„Wenn man anfängt wissenschaftlich zu arbeiten, dann hört man nicht mehr auf“ erzählt Dohmen. Und das ist auch in dem Buch erkennbar. So finden sich ein ausführliches Personenregister, das eine schnelle Übersicht erleichtert, sowie zahlreiche Fußnoten und Querverweise. Als langjähriger Landesvorsitzender der Deutsch-Finnischen Gesellschaft stellt er weitere Finnlandenthusiasten vor, erinnert sich an seine Gymnasiallehrer, von denen Deutschlehrer Heinz Küpper mit „Simplicius 45“ einen Erfolgsroman verfasste und „sicher meinen Werdegang beeinflusst hat.“ Es sind ganz unterschiedliche Menschen und Charaktere die dem Leser begegnen, Jürgen Lennartz, der sich nach einem schweren Motorradunfall ins Leben zurückkämpfte, der ehemalige Stadtverordnete Ralf Geisendörfer, „den man nicht zum Reden tragen muss.“

Die Besprechungen ihm wichtiger Bücher sind so unterschiedlich wie die Porträts und Skizzen. Die Wuppertaler Autoren Christian Oelemann mit „Nur für Erwachsene“, Altmeister Karl Otto Mühl mit „Aus dem Hinterhalt“, der kürzlich verstorbene Reinhard Giebel mit „Schifffahrt im Schritttempo“ sind dabei. Aber auch Walter Moers mit seiner wunderbaren zamonischen Welt der Hildegunst von Mythenmetz in „Der Bücherdrache“, dem gegenüber „Untergetaucht“ von Marie Jalowicz Simon über das Überleben einer Jüdin in den Jahren 1940 bis 1945.

Das Buch „on Demand“ kostet 14 Euro.

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