Wettbewerb Wuppertaler Schule gewinnt Hauptpreis

„Zukunftsflieger“: Schüler der OGS Ferdinand-Lassalle-Straße experimentieren mit Raketenantrieben.

 „Zukunftsflieger“ ist die Nachwuchsinitiative des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Ziel der Initiative ist es, Grundschülern technische und naturwissenschaftliche Aspekte der Luft- und Raumfahrt näher zu bringen.

„Zukunftsflieger“ ist die Nachwuchsinitiative des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Ziel der Initiative ist es, Grundschülern technische und naturwissenschaftliche Aspekte der Luft- und Raumfahrt näher zu bringen.

Foto: dpa/John Raoux

Preisverleihungen in Corona-Zeiten sind eine besondere Sache: Sie können meist nicht in dem Rahmen stattfinden, der geplant war. Am Freitag sollte die Preisverleihung des Zukunftsflieger-Wettbewerb des BDLI (Bund der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie) in Berlin stattfinden. Anstatt die Veranstaltung, die im Rahmen der größten internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Europa stattfinden sollte, ausfallen zu lassen, verlegten die Organisatoren sie kurzerhand ins Netz. Der Kika-Moderator Malte Arkona moderierte aus einem Hotelzimmer, während die drei Gewinnerschulen aus Würzburg, Oberhausen und Wuppertal live zugeschaltet waren. Der Profi moderierte professionell durch, auch wenn die Technik fast ununterbrochen streikte. Mal stockte das Bild, mal war der Ton weg und jeder zugeschaltete Gast fragte zunächst: „Können Sie mich hören?“ – Das alles war aber unwichtig, weil die drei Gewinnerschulen mächtig stolz auf ihre Preise waren.

Besonderen Grund zur Freude hatte die GGS Ferdinand-Lassalle-Straße. Sie war bereits zum zweiten Mal dabei und gewann den Hauptpreis im Bereich „Projektarbeit“. In der Kategorie konnten die Teilnehmer ein freies Projekt rund um die Luft- und Raumfahrt gestalten. 16 Schüler der Experimentier-AG der OGS hatten drei Monate lang an ihrem zweiteiligen Raumfahrt-Projekt getüftelt. Im ersten Teil erprobten die Schüler der dritten und vierten Klasse in Laborversuchen verschiedene chemische und physikalische Raketenantriebe, die sie dann an selbst gebauten Raketen auf dem Schulhof ausprobierten.

Im zweiten Teil des Projekts ging es um das Sonnensystem. Die Schüler der Experimentier-AG erarbeiteten auf Basis von theoretischen Kenntnissen über Sonne, Planeten und Monde eine Planetenausstellung. Dazu bauten die Kinder im abgedunkelten Keller an der Kratzkopfstraße einen Ausstellungsparcours mit den Planeten in Neonfarben auf. Diese wurden im Schwarzlicht zum Leuchten gebracht, so dass die Zuschauer sich auf eine Reise durch das Universum begeben konnten.

„Es braucht Menschen, die
die Welt erforschen wollen“

Die Reaktion auf den Hauptpreis war voll des Lobes: „Ich bin superstolz auf mein Team. Es hat eigene Ideen entwickelt und dann umgesetzt“, sagt die Betreuerin Anette Moritz. Besonders lobte sie die Kinder aus vier verschiedenen Klassen für die Unterstützung bei der Ausstellung in der Schule. Der Bundestagsabgeordnete Helge Lindh, der per Videobotschaft eingespielt wurde, lobte in seiner Laudatio die hochkreative und sehr detaillierte Ausstellung zum Sonnensystem und die Versuche zum Raketenantrieb. Die Schüler aus Wuppertal hätten völlig zu Recht den Wettbewerb gewonnen. „Ihr macht mich unglaublich stolz. Es braucht Menschen, die nicht nur von Angst getrieben werden oder sich mit Hass beschäftigen, sondern die Welt erforschen wollen und neugierig sind“, sagt Lindh. „Ihr seid meine Heldinnen und Helden.“

Eine Auszeichnung erhielt auch die Eichendorff Grundschule in Würzburg in der Kategorie „Foto-Challenge“. Sie zeigten, wie das Zukunftsflieger-Wissensmagazin im Unterricht eingesetzt wird. Die Schule an der Oranienstraße in Oberhausen bekam einen Preis in der Kategorie „Aufgabenlösung“.  Sie bauten einzig mit Papier eine Brücke, die mindestens 60 cm lang und möglichst tragfähig ist. Das Preispaket für die drei Gewinnerklassen enthält neben einer Urkunde und einem Basaltholzflieger einen Gutschein in Höhe von 300 Euro für die Klassenkasse. Das Preisgeld ersetzt zwar nicht die Reise zur ILA, ermöglicht aber viele neue Projekte.

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