Parkraum Grüne wollen mehr Parkplätze für Klinikpersonal an der Hainstraße

Elberfeld · Suzanne Kettich will Schwestern und Pflegern das Parken erleichtern. Stadt und Klinik halten das nicht für nötig.

 An der Hainstraße sollten Mitarbeiter des Krankenhauses mehr Parkplätze nutzen können, finden die Grünen.

An der Hainstraße sollten Mitarbeiter des Krankenhauses mehr Parkplätze nutzen können, finden die Grünen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Das medizinische Personal in Kliniken wurde vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie mit Applaus bedacht. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger arbeiten während der Infektionswelle an vorderster Front und setzen sich damit einem besonderen Risiko aus. Doch einige würden sich mehr Unterstützung wünschen. Suzanne Kettig (Grüne) hat zwei Verwandte, die im Bethesda-Krankenhaus arbeiten und dort täglich mit der Suche nach einem Parkplatz zu kämpfen haben. „Vor allem zu Beginn der Spätschicht ist die Situation ganz schlecht“, sagt Kettig. Die Parkgebühren im Parkhaus seien zwar geringer, doch auch wenn man im Parkhaus parken wolle, bekomme man keinen Parkplatz. Teilweise müssten ihre Tochter und ihre Schwester 15 Minuten bis zum Krankenhaus laufen. Die Parkplätze mit Parkscheibe könnten sie nicht nutzen. „Das Personal kann ja nicht alle zwei Stunden runterlaufen, um die Parkuhr umzustellen, vor allem, wenn es auf der Isolationsstation arbeitet“, sagt Kettig. Ihr Vorschlag: Die Stadt Wuppertal könnte die Besucherparkplätze für das medizinische Personal frei geben, die seit Beginn der Corona-Pandemie kaum genutzt wurden.

Grüne haben OB Mucke
um Hilfe gebeten

Unterstützung bekam Suzanne Kettig von Cornelia Krüger (Bündnis 90/ Die Grünen) aus der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg. In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Andreas Mucke forderte sie bereits Ende März, die Parkzeitregelung und die Parkgebühren vor den Krankenhäusern aufzuheben, insbesondere vor dem Bethesda-Krankenhaus an der Hainstraße. „In der Ausnahmesituation ist vieles gegangen. Das wäre eine kleine Unterstützung für das Klinikpersonal“, sagt Krüger. Der verstärkte Einsatz zu Corona-Zeiten habe auch höhere Parkkosten zur Folge. Um zu verhindern, dass Anwohner sich auf die Plätze stellen, könnte die Ausnahme-Regelung mit einem Schreiben der Klinik deutlich gemacht werden, dass die PKW-Besitzer zum medizinischen Personal gehört. Das sei eine unkomplizierte Lösung, so Krüger, die sich nach mehreren E-Mails mit der Stadt an die WZ wandte.

Auf die Argumentation, Parkplätze nur für das medizinische Personal freizugeben, möchte sich die Stadt nicht einlassen. „Wenn die Schilder verhangen würden, würden Dauerparker die Parkplätze belegen“, lautet die Antwort von Thorsten Wagner, Leiter der Straßenverkehrsbehörde der Stadt Wuppertal. Damit sei niemandem geholfen. Zudem gebe es auch in Zeiten von Corona noch Besucher im Bethesda-Krankenhaus. „Was uns als Verkehrsbehörde interessiert, ist, ob das Klinikum überhaupt Bedarf hat“, sagt Wagner. Das habe die Stadt mit der Logistik des Krankenhauses geklärt. Demnach brauche die Klinik keine weiteren Parkplätze, weil es Mitarbeiterparkplätze gebe. Die Situation werde von Krankenhaus und medizinischem Personal offenbar anders eingeschätzt, sagt Wagner. Er verweist darauf, dass es vorrangig die Sache einer privaten Klinik sei, für Parkraum zu sorgen.

Auf Anfrage teilt das Bethesda-Krankenhaus mit, dass es bereits seit Anfang April zusätzliche Parkmöglichkeiten im Parkhaus und auf dem Gelände des Krankenhauses anbietet, um die Parksituation für Mitarbeitende in der Coronazeit zu verbessern. „In der aktuellen Situation kommen mehr Beschäftigte mit dem Auto zur Arbeit. Über 70 Mitarbeitende hatten einen zusätzlichen Bedarf gemeldet. Allen konnten wir zeitnah einen Parkplatz zur Verfügung stellen, es musste niemand abgewiesen werden“, sagt Maren Esser, Leiterin der Unternehmenskommunikation im Bethesda-Krankenhaus.

Suzanne Kettig ist sehr enttäuscht: „Dieses ganze Geschiebe finde ich nicht gut. Das wäre eine Minisache als Danke gewesen. Außer großer Worte haben die Pfleger und Krankenschwester nichts bekommen.“

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