Stadtteile. Großer Trödel erst wieder 2021

Stadtteile.  · Sonnborner Flohmarkt, Bleicher- und Luisenfest: Es gibt keine Nachholtermine.

 Große Flohmärkte wie das Bleicherfest wird es zunächst nicht mehr geben.

Große Flohmärkte wie das Bleicherfest wird es zunächst nicht mehr geben.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Für die Trödelfans ist die Saison 2020 vorbei: Für die großen Flohmärkte in der Stadt, die zusammen hundertausende Besucher – Klöngelsmarkt in Sonnborn, Bleicherfest in Heckinghausen und Luisenfest in Elberfeld – wird es in diesem Jahr keine Nachholtermine geben.

„Dafür ist der Aufwand zu hoch“, sagt zum Beispiel Ricarda Hens, die die Sonnborner Veranstaltung mitorganisiert. Zumal auch gar nicht sicher sei, ob es coronabedingt überhaupt Termine zum Beispiel im Herbst geben würde. „Wir sind gerade dabei, die Standgelder zurückzuzahlen“, sagt Hens. Wer schon einen Stand gebucht hatte (19,50 Euro pro Meter), kann sich bei ihr melden. Da aber auch die Organisatoren bereits Ausgaben hatten, zum Beispiel für Versicherungen oder Plakate, die auf den Markt an Pfingsten hinweisen sollten, werden 6,50 Euro pro Stand einbehalten. „Das teilen wir aber auch allen direkt am Telefon mit“, sagt Hens, die sich freut: „Und bisher haben alle dafür Verständnis gehabt.“

Jörg Eckhardt Kuznik, Vorsitzender der IG Luisenstraße, hat die Rückabwicklung für das Luisenfest bereits abgeschlossen. Die nächste Auflage werde es erst im kommenden Jahr geben. „Alles andere ist utopisch“, sagt Kuznik, der einräumt, dass er traurig über die Entscheidung ist. Aber selbst wenn es im Herbst wieder Veranstaltungen geben würde, „ballt sich dann alles“, befürchtet er. Als nächstes müsse er erstmal schauen, dass irgendwann die sonstigen Aktivitäten im Luisenviertel wieder Fahrt aufnehmen. Gerade der Gastro-Bereich leide unter den Corona-Auflagen. Er sehe die Gefahr, dass Betriebe auf der Strecke bleiben. Wie lange die Zwangsschließung noch andauere, dazu wolle er keine Prognose abgeben.

Heckinghausen: Die Zukunft
des Bleicherfestes ist fraglich

Wie und ob es mit dem Bleicherfest weitergeht, ist noch offen, erklärt Jürgen Nasemann, Vorsitzender des Bezirksvereins Heckinghausen. 80 Anmeldungen hatte es bereits für die diesjährige Auflage, die zeitgleich mit dem Luisenfest für den 7. Juni geplant war, gegeben. „Leider mussten wir denen dann wieder absagen“, so Nasemann. Das Geld sei größtenteils schon zurückgezahlt.

Der Vorsitzende macht keinen Hehl daraus, dass die beiden letzten Bleicherfeste 2018 und 2019 schon Zuschussgeschäfte waren. Aufgrund erhöhter Sicherheitsauflagen war die Strecke verkleinert worden. „Und das bedeutet auch weniger Einnahmen für den Verein.“ Die Zukunft des Festes sollte eigentlich Thema bei der Jahreshauptversammlung des Vereins in der vergangenen Woche sein – die fand aber wegen der Corona-Pandemie auch nicht statt. Nasemann selbst sucht einen Nachfolger für den Vorsitz. In zwei Jahren, sagt der 77-Jährige, wolle er nicht mehr zur Wahl antreten.

Aktion V: Pläne für Neuauflage des Flohmarktes liegen auf Eis

Für Postkartensammler Rainer Thiel, der normalerweise bei allen großen Trödelmärkten in Wuppertal einen Verkaufsstand unter anderem mit Wuppertal-Memorabilia und Briefmarken hat, ist der Ausfall der Traditionsveranstaltungen bedauerlich. „Aber in Zeiten von Corona gibt es sicherlich Wichtigeres.“ Bei ihm „bleiben die Sachen im Keller. Und vermutlich wird noch einiges im Laufe des Jahres dazukommen, bis ich keinen Platz mehr habe“, schmunzelt der Sammler. Eine Option: Der Hallentrödel in der Uni-Halle Ende des Jahres – falls bis dahin solche Veranstaltungen überhaupt wieder stattfinden, so Thiel.

Die Hoffnung, dass es ein Revival für den Vohwinkeler Flohmarkt, einst der größte in Wuppertal und landesweit, hat das Coronavirus jedenfalls auch zerstört. „Die Pläne liegen verständlicherweise erstmal auf Eis“, sagt Annette Raabe-Vehlow, 2. Vorsitzende der Aktion V, der Vohwinkeler Werbegemeinschaft.

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