Förderprogramm „Gute Schule 2020“ ist auf einem guten Weg

49,15 Millionen Euro gibt die Stadt für die Digitalisierung und den Bau von Schulen aus.

 Von der Kreidezeit ins Computerzeitalter - das ist die Maxime unter der das Förderprogramm steht.

Von der Kreidezeit ins Computerzeitalter - das ist die Maxime unter der das Förderprogramm steht.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Schleppend ist das Investitionsprogramm „Gute Schule 2020“ angelaufen, mit dem das Land NRW für die Jahre 2017 bis 2020 zwei Milliarden Euro für die Schulen bereitstellt, in vielen Städten angelaufen. In Wuppertal ist „Gute Schule 2020“ hingegen auf einem guten Weg. Schuldezernent Stefan Kühn ist zuversichtlich, dass von den 49,15 Millionen Euro, die Wuppertal zur Verfügung stehen, am Ende des Förderprogramms kein Cent mehr übrig bleiben wird.

Von der Kreidezeit ins Computerzeitalter - das ist die Maxime unter der das Förderprogramm steht. Doch die Digitalisierung ist nur ein Teilaspekt, denn landesweit haben findige Kommunalpolitiker vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für die Fördermittel gefunden. Während einige Städte aber gar nicht oder sehr zögerlich Förderanträge stellten, ist man in Wuppertal schon sehr viel weiter. So wurden Schulprojekte angemeldet, für die man die Planungsunterlagen schon in der Schublade liegen hatte. Der Digitalisierung wurde ein großer Stellenwert eingeräumt. Acht Millionen Euro - zwei Millionen Euro pro Jahr - werden allein in das Glasfaseranschluss, W-Lan in den Klassenzimmern und Endgeräte für die Schüler gesteckt. Allein 2018 flossen 2,3 Millionen Euro aus dem Förderprogramm in die Digitalisierung der Schulen.

„Wir werden unser Ziel erreichen und das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ voll ausschöpfen“, sagt Kühn. 2015 seien im Medienentwicklungsplan Investitionen in Höhe von 24 Millionen Euro beschlossen worden, wodurch die Wuppertaler Schulen mit einer befriedigenden Technik ausgestattet werden könnten. „Doch durch die acht Millionen Euro zusätzlich erreichen wir die Note 2 minus, die Note sehr gut gäbe es, wenn der Digitalpakt für die Schulen umgesetzt werden könnte“, so der Schuldezernent. Über den Digitalpakt würden vom Bund zusätzliche 20 Millionen Euro für die Digitalisierung der Wuppertaler Schulen bereitgestellt.

Investition in Schulen
und in den Schulsport

Ein großer Teil der Mittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ wird 2019 aber in andere Baustellen fließen. „Am Gymnasium Kothen beginnt der zweite Bauabschnitt, an der Nevigeser Straße der Bau der Vierfach-Sporthalle. Die Arbeiten am Kothen werden bis 2021 dauern, mit der Sporthalle wollen wir 2020 fertig sein“, sagt Thomas Lehn, Produktmanager des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW). Eine weitere große Investition in den Schulsport ist mit dem Bau eines Kunstrasenplatzes und einer Kunststofflaufbahn auf der Sportanlage Grundstraße noch in diesem Jahr vorgesehen. Außerdem wird das GMW die Planung für die Grundschule Hainstraße, die für den Offenen Ganztag hergerichtet werden soll, sowie für die Sanierung und Erweiterung der Grundschule Haselrain für den Offenen Ganztag vorantrieben. Beim Land NRW kann die Stadt dafür Planungskosten geltend machen. weiter Pläne gibt es für die Matthäusstraße, wo eine neue dreizügige Grundschule gebaut werden soll.

Die anhaltende Hochkonjunktur in der Baubranche bremst und verteuert einige der Vorhaben. „Bei einer Grundschule, für die wir 2016 eine Summe von sechs Millionen Euro veranschlagt haben, werden wir nach dem aktuellen Stand acht Millionen Euro ausgeben müssen“, sagt Kühn. „Trotz der Engpässe im Baugewerbe werden wir unsere Ziele umsetzen können“, ist er zuversichtlich. „Vom Abruf der Mittel bis zur Fertigstellung eines Projektes bleiben uns vier Jahre Zeit“, sagt Lehn. Daher würden sich einige der Bauvorhaben noch bis in das Jahr 2021 ziehen.

Schuldezernent Kühn will seinen SPD-Parteigenossen und Bundestagsabgeordneten Helge Lindh dazu auffordern, sich dafür einzusetzen, dass die Bundesregierung eine Koalitionsvereinbarung zur Investition von weiteren fünf Milliarden Euro in die Schulen noch in dieser Legislaturperiode umsetzt. „Leider gibt es dafür überhaupt noch kein Programm und keinen Gesetzesentwurf“, sagt Kühn.

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