Welt-Aids-Tag: Aids-Kreis rügt Umgang der der Ärzte mit den Patienten

Arbeitskreis kritisiert Stigmatisierung.

<strong>Wuppertal. Auch 26 Jahre nach dem ersten Auftreten von Aids ist der selbstverständliche Umgang mit HIV-Patienten in Arztpraxen noch immer eine Ausnahme - so die Einschätzung des Wuppertaler Arbeitskreises Welt-Aids-Tag vor dem Welt-Aids-Tag am Samstag, 1. Dezember. "Viele Ärzte sind nicht auf die Begegnung mit HIV-Positiven vorbereitet und unsicher. Unbegründete Ansteckungsängste prägen häufig den Umgang mit den Patienten", sagt Karin Hoeltz, Aids-Koordinatorin im Gesundheitsamt Wuppertal. Die Betroffenen würden die Ablehnung indirekt zu spüren bekommen: Termine würden beispielsweise an das Ende der Sprechstunde gelegt und dies wird damit begründet, dass nach der Behandlung erhöhte Desinfektionsmaßnahmen erforderlich seien. "Medizinisch ist das unbegründet", so Hoeltz.

Aids-Kranke fühlen sich weiterhin ausgegrenzt

Auch die Stigmatisierung sei nach wie vor ein großes Problem: "Ärzte sollen sich zu ihren HIV-Positiven Patienten bekennen", fordert Michael Jähme von der Aids-Hilfe Wuppertal. Stattdesssen bitten die Ärzte ihre HIV-Patienten häufig, in der Praxis diskret mit der Diagnose umzugehen. Ärzte möchten als HIV-Behandler unerkannt bleiben, sie fürchten, dass andere Patienten sonst ihre Praxis meiden. Von den Betroffenen werde erwartet, unsichtbar zu bleiben, so Jähme.

Über mehrere Wochen haben sich Wuppertaler Neunklässler mit dem Thema Aids künstlerisch auseinandergesetzt. Die Ergebnisse werden bis zum 14. Dezember im Haus der Jugend in Barmen gezeigt. Die Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 30. November, um 15 Uhr.

Am 2. Dezember um 18 Uhr wird in der Kirche in der City in Elberfeld am Kirchplatz der diesjährige Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag gefeiert. Die Predigt wird Vizepräses Petra Bosse-Huber halten. Die musiklaische Gestaltung übernehmen das Hammersteiner Ensemble sowie die Hedwig-Kids.

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