Johanneskirche: 300 Wuppertaler stimmen fürs Weltkulturerbe

Die Johanneskirche ist eine von gut 40 Notkirchen, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Nun kämpfen Wuppertaler dafür, dass die Unesco sie unter Schutz stellt.

Johanneskirche: 300 Wuppertaler stimmen fürs Weltkulturerbe
Foto: Stefan Fries

Südstadt. Als die Idee vor zwei Jahren aufkam, war die Vorfreude groß: Schon 300 Wuppertaler haben mit ihrer Unterschrift dafür gestimmt, dass die Johanneskirche im Von-der-Heydt-Park in der Elberfelder Südstadt Teil des Unesco-Weltkulturerbes wird. So unscheinbar die Kirche wirken mag, so besonders ist sie: Die Johanneskirche gehört zu den kaum mehr als 40 Notkirchen, die der Architekt Otto Bartning nach Ende des Zweiten Weltkrieges errichtete. Und diese weit verstreute Gebäudegruppe soll auf die Unesco-Liste. „Eine tolle Idee“, sagt Gerson Monhof, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde und quasi Hausherr.

Das Gotteshaus in der Südstadt, deren Grundstein im Spätsommer 1948 gelegt wurde, ist allerdings „nur“ ein kleiner Teil der großen Weltkulturerbe-Idee: Die Aufnahme in die Liste funktioniert nur, wenn die Nutzer sämtlicher Notkirchen mitziehen. Und daran scheint es derzeit noch zu haken.

Die Unterschriften habe er weitergegeben, sagt Pfarrer Monhof. Adressat war der Hamburger Kunsthistoriker Jochen Schröder. Der bestätigt die große Resonanz aus Wuppertal. Deutschlandweit seien bei dem Rundruf an die Notkirchen-Gemeinden sogar 7500 Unterschriften zusammengekommen. Für den Antrag reicht das aber noch lange nicht. Dazu bedürfe es einer konzertierten Aktion.

Schröder versucht es über die Kultusministerien der Länder. Angesichts der Streuung der Notkirchen ein Kraftakt. Schröder: „Alle müssen an einem Strang ziehen. Das ist schwierig.“ Gegenüber der WZ bekennt der Historiker: „Ich kann mich leider nicht jeden Tag nur um die Notkirchen kümmern.“

Pfarrer Gerson Monhof nimmt’s gelassen. Für ihn zählen die Idee und eine weitere Besonderheit: „Es haben sich viele Mitglieder der mit uns befreundeten katholischen Kirchengemeinde St. Hedwig an der Unterschriftenaktion beteiligt. Das freut mich sehr.“

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