Wuppertal Wuppertal ist mehr als Elberfeld - ein Plädoyer für Barmen

Bezirksbürgermeister Lücke und die ISG Barmen-Werth sehen die Barmer City auf gutem Weg — und Elberfeld nicht als alleiniges Zentrum.

Wuppertal: Wuppertal ist mehr als Elberfeld - ein Plädoyer für Barmen
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Döppersberg-Umbau, Qualitätsoffensive Innenstadt und heute Abend noch die Innenstadtkonferenz: In Elberfeld tut sich momentan einiges. Doch wie sieht es im Barmer Zentrum aus? Hat man Angst, ins Hintertreffen zu geraten — beziehungsweise schon in zweiter Reihe zu stehen? „Auf keinen Fall“, ist Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke überzeugt. Mit dem Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt Barmens „sind wir auch bald dran“, betont der CDU-Politiker. 13 bis 15 Millionen Euro könnten dann in die City fließen. Das Konzept liege jetzt zum zweiten Mal bei der Bezirksregierung. Dann werde sich entscheiden, was umgesetzt werden kann und was nicht.

Er freue sich auf den neuen Döppersberg. „Es gibt aber nicht nur Elberfeld“, so Lücke. Er sei gegen Leute, die Wuppertal zu einer monozentrischen Stadt erklärten. „Wir sind polyzentrisch und das beziehe ich nicht nur auf Barmen und Elberfeld, sondern man muss auch zum Beispiel Vohwinkel und Cronenberg betrachten. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Wuppertal.“

Schon jetzt sei auch in der Barmer City einiges in Bewegung, auch baulich. So sollen bald zum Beispiel die Schuchardstraße, der Rolingswerth und die Lindenstraße neue Beläge erhalten. „Vielleicht schon in diesem Jahr und vielleicht wird dann ja auch der Werth mal nachgezogen“, sagt Lücke, der ein dickes Lob an die ISG Barmen-Werth richtet. „Die Entwicklung in Barmen ist eine positive und daran hat die ISG entscheidend mitgewirkt.“

Deren Geschäftsführer Thomas Helbig sieht ebenfalls den Aufwärtstrend. Es gebe viele Interessenten, die sich in der Barmer City ansiedeln wollen würden. „Was fehlt, sind aber die großen Flächen“, sagt Helbig. Deshalb sei man auch gespannt auf die Entwicklung des ehemaligen Kaufhof-/Saturn-Gebäudes. „Das ist wichtig, das sich jemand damit beschäftigt“, bestätigt Sven Macdonald von der Wirtschaftsförderung. Bei der Investorentour Anfang Juni waren mehrere Immobilien in der City vorgestellt worden — auch das Gebäude am Alten Markt. Eigentümer ist weiterhin eine dänische Fondsgesellschaft. Bei der Tour stellte sich allerdings Klaus Schumacher von der Frankfurter Albulus Advisors GmbH vor, die die Gläubigerin berät. Er widersprach gegenüber der WZ Gerüchten, dass nach Saturn, die dem Standort vor gut drei Jahren den Rücken gekehrt haben, weitere Mieter auf dem Absprung seien. „Ganz im Gegenteil“, so Schumacher. Zwar gehe Reno raus, dafür vergrößere der Drogeriemarkt Müller seine Fläche. Auch H&M sei sehr zufrieden am Alten Markt. „Es sind alles langfristige Mietverträge“, so Schumacher. In Kürze soll sich auch optisch etwas tun. „Die Fassade wird gereinigt.“

Für die 4500 Quadratmeter, die Saturn früher genutzt habe, gebe es Interessenten. Ebenso für das Untergeschoss, das seit Jahrzehnten nicht mehr vermietet worden sei. In zwei, drei Monaten, so Schumacher gebe es vielleicht schon erste Entscheidungen.

Auch Michel Baumeister von der IP-NRW spricht von einer guten Nachfrage bei Objekten in der Barmer City.

Ob die FOC-Ansiedlung in der ehemaligen Bahnhofsdirektion am Döppersberg auch Auswirkungen auf Barmen habe, müsse man abwarten, sagt Helbig und fügt an: „Das Gutachten sagt ja aus, dass es uns nicht so tangieren wird.“

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