Veranstaltung Polizei löst „Parking Day“ am Laurentiusplatz auf

Elberfeld · Laut Polizei haben einige Teilnehmer die Coronaschutzauflagen nicht richtig befolgt. Der Veranstalter ist verärgert über die Art und Weise der Auflösung.

 Ziel des Parking Days ist, die Innenstädte wohnlicher zu gestalten. Auch dieses Jahr gab es wieder einige Probleme.

Ziel des Parking Days ist, die Innenstädte wohnlicher zu gestalten. Auch dieses Jahr gab es wieder einige Probleme.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Der Parking Day auf der Friedrich-Ebert-Straße in Elberfeld ist am Freitag jäh von der Polizei aufgelöst worden. Die Beamten begründeten das Vorgehen mit der Missachtung von Coronaschutzauflagen. So hätten Besucher und Teilnehmer der Aktion, bei der Parkplätze kurzzeitig für mehr Aufenthaltsqualität umgestaltet werden, Abstandsregeln nicht befolgt, weshalb eine Maskenpflicht angeordnet worden sei. Da dieser Auflage auch nur bedingt Folge geleistet worden sei, löste die Polizei die ganze Veranstaltung gegen 16.30 Uhr auf. Sechs Teilnehmer hätten gegen die Auflagen verstoßen, gegen sie sei eine Ordnungswidrigkeitenanzeige erstattet worden.

Versammlungsleiter Reinhold Weber vom ADFC Wuppertal/Solingen sagt, die Polizei habe nur nach einem Grund gesucht, die Veranstaltung abzusagen. Alles sei friedlich verlaufen und die Trommler, denen die Missachtung der Auflagen hauptsächlich vorgeworfen worden seien, hätten in einem abgegrenzten Bereich gesessen. Weber ist vor allem verärgert über die Vorgehensweise der Polizei: „Es kann nicht sein, dass die Polizei den einzigen Dunkelhäutigen aus der Masse herauspickt, um ihn aufzufordern die Maske richtig zu tragen.“ Er habe den Mund-Nasen-Schutz aufgrund der Wärme kurzzeitig nur über dem Mund getragen, hierbei sei er aber nicht der einzige gewesen.

Autofreie Innenstadt
erhöhe Lebensqualität

Die Trommlergruppe war eine von mehreren Musik- und Kunstdarbietungen, die im Rahmen des Parking Day rund um den Laurentiusplatz geplant waren. Ziel war es, damit mehr Aufmerksamkeit für mögliche Alternativen zu einer Innenstadt mit Autos zu schaffen. „Wir wollen zeigen, dass der Stadtraum besser genutzt werden kann, als ihn nur mit Blech zuzustellen“, sagt Lorenz Hoffmann-Gaubig, Vorsitzender des ADFC. „Wir glauben, dass das die Perspektive ist, die man braucht, um eine Stadt wieder lebenswerter und für alle Bürger interessant zu machen.“ Man wolle es schaffen, die Stadt wieder den Menschen zurückzugeben.

Um dieses Ziel zu erreichen, waren auch andere Initiativen und Organisationen vor Ort. So berichtete Ralf Weyer von Greenpeace Wuppertal, dass man den Fokus mehr auf den Fuß- und Radverkehr lenken wolle. „Greenpeace setzt sich für den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV ein“, sagt Weyer. „Es ist einfach schöner, wenn keine Autos fahren.“

Katharina Pfeiffer von der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion ergänzt: „Es wird gezeigt, was eine autofreie Innenstadt ausmacht und wie diese die Lebensqualität erhöhen kann.“

Bereits im vergangenen Jahr kam es beim „Parking Day“ zu einem Zwischenfall mit der Polizei: Die Stadt hatte den Parking Day zunächst auf einen Samstag und in die Seitenstraßen der Nordstadt verlegt. Dies gefiel den Aktivisten nicht, weshalb sie am eigentlichen Parking Day-Freitag die Parkplätze vor der Deutschen Bank Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße umfunktionierten. Die Aktion war jedoch nicht angemeldet, weshalb die Polizei die Veranstaltung aufgelöst habe.

(boot)
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