Handball TVB gelingt die Aufholjagd gegen Werder

Wuppertal · Beyeröhder Handballgirls holen beim 28:28 (11:17) in Bremen einen Rückstand von acht Treffern auf und nehmen einen Punkt mit.

 Luisa Knippert sah in Bremen die Rote Karte.

Luisa Knippert sah in Bremen die Rote Karte.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Mit einem atemberaubenden Endspurt erkämpften sich die Handballerinnen des Zweitligisten TVB Wuppertal einen Punkt bei Werder Bremen. Der Punktgewinn schien knapp eine Viertelstunde vor dem Ende - beim Stand von 19:26 (47.) kaum noch möglich. Doch am Ende hatte sich der TVB mit dem Endstand von 28:28 (11:17) selbst belohnt.

Zehn Minuten vor dem Abpfiff hatte der TVB mit Luisa Knippert einen Aktivposten verloren. In dem vom Verletzungspech geplagten Kader führte ein Wechselfehler zur dritten Zwei-Minuten-Strafe für Knippert. Doch wieder einmal zogen sich die Wuppertaler Handballgirls nach einer missglückten ersten Hälfte, in der sie selten in ihr Spiel und Tempo fanden am eigenen Zopf aus der Krise und erkämpften sich 20 Sekunden vor dem Ende durch einen Treffer von Michelle Stefes den am Ende sicherlich glücklichen, aber keinesfalls unverdienten Ausgleich.

„Natürlich ärgere ich mich über die ersten 40 Minuten, in denen wir vor allem in der Deckung unglaublich schwach gespielt haben. Aber wenn Du so zurück kommst und einen Punkt mitnimmst, zeigt es, wozu die Mädels fähig sind. Klar überwiegt dann das Positive“, sagte Schwarzwald, der in diesen Tagen seinen Umzug von Schwelm nach Mainz organisiert.

Die TVB-Abwehr funktioniert zunächst gar nicht

 Der Tabellenvierzehnte Bremen spielte clever und traf gegen die harmlos auftretende TVB-Deckung oft die richtigen Entscheidungen. Die Wuppertalerinnen hingegen bekamen keinen Zugriff. Egal welche Abwehrformationen Schwarzwald von außen anwies – 6:0 oder 5:1 – sie konnten Bremens Merle Heidergott und ihre Mitspielerinnen kaum stoppen. Folgerichtig lag Beyeröhde früh mit 4:9 (14.) zurück. Nach dem 11:17-Halbzeitsrückstand mussten die mitgereisten Fans beim Stand von 13:21 (37.) sogar ein Debakel für Pia Adams und ihre Nebenleute befürchten.

Eher ein Zufall brachte TVB-Coach Martin Schwarzwald auf den richtigen Weg. Nach der roten Karte für Knippert rückte Rechtsaußen Katharina Hufschmidt in den Rückraum, um bei einer Auslösehandlung neben Anna-Lena Tomlik an den Kreis zu gehen. Durch die zwei Kreisläufer hatten Adams und Johanna Heldmann mehr Platz. Die Linkshänderin nutzte das gleich zu vier Treffern, mit denen die Aufholjagd gestartet wurde. „Auf den Gedanken hätte ich viel eher kommen müssen“, sagte Schwarzwald nach der Partie. Pia Adams und die überragende Michelle Stefes sorgten mit ihren Treffern für die letzten fünf Tore der Langerfelderinnen.

Auch den ersten Werder-Torjubel nach knapp zehn Minuten konnte Stefes aus spitzem Winkel noch ausgleichen. Der Führungstreffer für den TVB wäre zwar zu viel des Guten gewesen, doch Heidergotts letzten Wurf aufs TVB-Gehäuse konnte Natascha Krückemeier noch entschärfen. Eine Niederlage wäre nach dieser Aufholjagd sicher besonders bitter gewesen.

TVB: Krückemeier, Centini – Michaelidis (2), Hufschmidt, Heldmann (4), Adams (9/3), Stefes (6/1), Szücs, Tomlik (3), Kamp, Knippert (4/2), Havel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort