Oberliga Niederrhein FSV Vohwinkel holt die ersten Auswärtspunkte

Mit einem 2:1 (1:0) gewinnt der Oberligist in Ratingen.

Der FSV Vohwinkel hatte in Ratingen wieder Grund zu Jubeln.

Der FSV Vohwinkel hatte in Ratingen wieder Grund zu Jubeln.

Foto: Otto Krschak

Ratingen. In der Nachspielzeit brach kollektiver Jubel auf der FSV-Bank und bei den rund 100 mitgereisten Fans auf der Tribüne aus: Gerade hatte Stürmer Shun Terada den Ratinger Keeper umkurvt und zum 2:1 (1:0)-Sieg eingeschoben. Es war der erste Auswärtssieg der Füchse in der noch jungen Oberligahistorie und ein ganz wichtiger noch dazu. Dass den Treffer ausgerechnet Innenverteidiger Moritz Winter an seinem 30. Geburtstag mit einer Willensleistung vorbereitete, setzte dem Ganzen die Krone auf.

Für Staunen sorgte der anscheinend schlecht vorbereitete Stadionsprecher der Ratinger vor der Partie, als er einen Ordner erst einmal fragen musste, gegen wen die Gastgeber überhaupt spielen würden. Ob die Heimelf mit einer ähnlich fragwürdigen Einstellung in das Spiel ging, sei einmal dahingestellt.

Der FSV startete in jedem Fall hellwach in die Partie, Shun Terada scheiterte bei einer ersten guten Möglichkeit am Außennetz, auf der Gegenseite lenkte Keeper Asterios Karagiannis einen Ratinger Kopfball an die Latte. Erwartungsgemäß versuchte Ratingen das Spiel an sich zu reißen, was auf dem großen Rasenplatz zwangsläufig für Umschaltmöglichkeiten für den FSV sorgte, die zunächst aber nicht konsequent genug ausgespielt wurden. Die Führung der Füchse von Ryo Terada, der nach einem Freistoß von Toni Zupo goldrichtig stand, war trotzdem nicht unverdient.

Den Gastgebern fiel gegen kompakte Vohwinkeler wenig ein, FSV-Trainer Marc Bach schien nicht umsonst schon vor Anpfiff darauf zu verweisen, dass ein Sieg möglich sei, wenn man sich konsequent an den eigenen Plan halten und die individuellen Fehler aus den vorangegangenen Partien abstellen würde.

Dass Ratingens Trainer Karl Weiß dann bereits nach einer halben Stunde den ehemaligen WSV-Spieler Tim Manstein einwechselte, war Bestätigung genug für den bis dahin soliden Auftritt der Füchse. Die Gastgeber hatten kurz vor der Pause Glück, dass Tolga Erginer trotz Tätlichkeit gegen Ryo Terada nur die Gelbe Karte sah.

Die Marschroute der Vohwinkeler war nach dem Seitenwechsel klar, ein schneller zweiter Treffer sollte gegen immer offensiver werdende Gastgeber her. Und Ryo Terada hätte schon früh (52.) für die Vorentscheidung sorgen müssen, übersah den besser postierten Andreas Seemann aber in der Mitte. Die Quittung folgte wenig später, als der agile Carlos Penan zum 1:1 einschob.

Das Spiel wurde anschließend bei sommerlichen Temperaturen immer unansehnlicher, auch weil bei beiden Teams die Kräfte deutlich sichtbar nachließen. Ratingen rannte kopflos an, und vergaß dabei das Verteidigen der schnellen Gegenstöße des FSV. Die waren lange unpräzise, so dass eigentlich alles schon mit einem Remis rechnete — bis sich Moritz Winter schließlich ein Herz fasste und Shun Terada bediente.

FSV-Coach Marc Bach zog nach der Partie ein passendes Fazit: „Unsere Einstellung war über 90 Minuten top, wir haben kämpferisch wirklich überzeugt. Der Sieg ist, wenn in der 90. Minute auch etwas glücklich, verdient.“

Vor der Partie noch auf Platz 13 in der Oberliga Niederrhein, klettern die Füchse dank des Auswärtssieges auf den neunten Platz und halten Anschluss an das Tabellenmittelfeld.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort