Gesucht: Neue Schleichwege für Wuppertals Fahrradfahrer

Mit Hilfe von Vereinen, Schulen und dem Wuppertal Institut sucht die Verwaltung die besten Abkürzungen durchs Stadtgebiet.

Wuppertal. Wer mit dem Rad seine alltäglichen Wege in Wuppertal zurücklegt, kennt das: Irgendwann tut sich vor dem ambitionierten Strampler entweder eine Steigung auf — oder eine verkehrsreiche Hauptstraße kreuzt und lässt den sportlichen Verkehrsteilnehmer erst einmal ein paar Liter Abgase schlucken, vom Unfall-Risiko an solchen Stellen ganz zu schweigen. Das will die Stadt bald ändern — mit einem neuen Schleichwege-Projekt, das der Verwaltung jüngst schon eine Auszeichnung beim Deutschen Fahrradpreis eingebracht hat (siehe Kasten).

Die Idee dahinter: Einfache Hinweis-Zeichen sollen Radler auf Wegen durch die Stadt führen, die sowohl arm an Steigungen als auch an Autoverkehr sind. Aufspüren sollen diese Wege diejenigen, die sie kennen — aktive Radler ebenso wie Bürgervereine oder Schulen, deren Schüler es gewohnt sind, per Zweirad zum Unterricht zu kommen.

Kathrin Petersen, Stadtsprecherin

„Jeder Vorschlag ist uns willkommen“, sagte am Mittwoch Kathrin Petersen vom Presseamt auf WZ-Nachfrage. Als Partner der Verwaltung ist unter anderem das Wuppertal Institut im Boot — die Klima-Forscher sind schließlich daran interessiert, möglichst viele Wuppertaler zum Umstieg vom Autositz auf den Fahrrad-Sattel zu bewegen.

Wann die ersten Schleichwege die Radler sicher und bequem durch den Verkehrsdschungel führen werden, ist aber noch unsicher: Das Projekt ist erst im Februar angelaufen und befindet sich laut Petersen noch in der Planungsphase. Vorrangig sollen zunächst Strecken ausgewiesen werden, die die Innenstädte an die Nordbahntrasse anbinden sollen. Schließlich soll die ab Ende des Jahres durchgängig von Oberbarmen nach Vohwinkel führen und dann gut erreichbar sein.

So oder so: Unstrittig ist, dass Wuppertal in punkto Rad-Freundlichkeit Nachholbedarf hat. Wie berichtet, ist Wuppertal beim jüngsten Fahrrad-Klimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs bundesweites Schlusslicht gewesen — nicht zuletzt wegen fehlender Radwege.

Wer mehr zum Schleichwege-Projekt wissen oder Strecken vorschlagen will, kann sich an Susanne Varnhorst von der Stadtverwaltung wenden — unter der Rufnummer 563-53 43.

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