Mehr Radwege: Wuppertal will als Fahrradstadt aufholen
Die Stadt hat 190 Kilometer an Radwegen gebaut. Doch es bleibt noch viel zu tun.
Wuppertal. Grünes Licht aus dem Verkehrsausschuss: Damit die Stadt die Aufträge möglichst schnell an Baufirmen vergeben kann, hat die Politik vorab einer Erneuerung der Langerfelder Straße für gut 250.000 Euro zugestimmt. So wird sie im Abschnitt zwischen der Rauentaler Bergstraße und der Badischen Straße in diesem Jahr nicht nur mit einer neuen Fahrbahn versehen, sondern bei dieser Gelegenheit auch mit einem 1,50 Meter breiten Schutzstreifen für Radfahrer.
Was sich auf den ersten Blick wie eine nüchterne Verkehrsnachricht liest, widerspricht auf den zweiten Blick einem nach wie vor bundesweit gepflegten Klischee: Wuppertal ist für Radfahrer nach wie vor der blanke Horror und 2004 zu Recht mit der „Rostigen Speiche“ des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ausgezeichnet worden. Eben erst wieder sorgte die Stadt bundesweit für Aufsehen — mit dem letzten Platz im „Fahrrad-Klimatest“ des ADFC.
Natürlich ging es auch dabei wieder um die vielen Berge und engen Straßen in der Stadt im Allgemeinen. Und um die Nordbahntrasse als Hoffnungsträger und Impulsgeber für weitere Wuppertaler Radwege im Speziellen.
Doch selbst der Hinweis auf das 30 Millionen Euro schwere Prestigeprojekt zwischen Vohwinkel und Nächstebreck greift zu kurz, wenn es um die generelle Entwicklung des Radverkehrs in der Schwebebahnstadt geht. Und spätestens dann hält man mit seinem Fahrrad wieder an der Langerfelder Straße: Projekte dieser Art unterstreichen, dass seit vielen Jahren sehr wohl an der Verbesserung der Radwege in Wuppertal gearbeitet wird, wenn sich — wie hier bei einer Straßensanierung — die Chance ergibt.
Abgesprochen wurde auch die neue Spur-Aufteilung der Langerfelder Straße mit dem Runden Tisch für den Radverkehr — als Teil des Wuppertaler Radverkehrsplans, der in überarbeiteter Form bereits im September 1989 beschlossen wurde.