Günstige Abfallgebühr Diese Steuern und Gebühren belasten die Wuppertaler besonders

Service | Wuppertal · Wir haben einmal die wichtigsten Abgaben und Gebühren in Wuppertal mit denen anderer Städte verglichen. Die Abfallgebühr punktet, andere Zahlungspflichten hingegen weniger.

 Relativ günstig sind die Abfallgebühren in Wuppertal im Vergleich zu anderen Städten, dazu trägt die Müllverbrennungsanlage auf Korzert bei.

Relativ günstig sind die Abfallgebühren in Wuppertal im Vergleich zu anderen Städten, dazu trägt die Müllverbrennungsanlage auf Korzert bei.

Foto: dpa

Eine ganze Reihe von Steuern und vor allem Gebühren können die Städte in Eigenregie erheben. In einigen Fällen machen sie sich dann auch Konkurrenz, denn Abgaben sind ein nicht unwesentlicher Standortfaktor für Unternehmen. Aber auch die privaten Haushalte wünschen sich möglichst niedrige öffentliche Gebühren. Wir haben einmal die wichtigsten Abgaben und Gebühren in Wuppertal mit denen anderer Städte verglichen – heraus kommt ein differenziertes Bild.

Gewerbesteuer: Für die Stadt ist sie die wichtigste Einnahmequelle. 2020 wurden die coronabedingten Einnahmeausfälle bei der Gewerbesteuer durch Bund und Land ausgeglichen. Eine Zusage für das laufende Jahr liegt dagegen noch nicht vor. Maßgeblich für die Einnahmen ist der Gewerbesteuerhebesatz, er liegt in Wuppertal bei 490 Prozentpunkten. Ein Rechenbeispiel: Macht ein Unternehmen 100 000 Euro Gewinn wird diese Summe erst mit 3,5 Prozent und dann noch mit dem Hebesatz von 490 Prozentpunkten multipliziert. Heraus kommt eine Steuerlast von 17 150 Euro. Mit dem Hebesatz von 490 Prozentpunkten liegt Wuppertal im Mittelfeld, Duisburg zum Beispiel verlangt 520 Prozentpunkte, Mönchengladbach und Krefeld 480 Prozentpunkte, das lange Jahre schuldenfreie Düsseldorf aber nur 440 Prozentpunkte.

Grundsteuer B: Bei dieser Steuer für Haus- und Grundbesitzer, die aber auf die Mieter umgelegt werden kann, setzen Wuppertal und Mönchengladbach einen Hebesatz von 620 Prozentpunkten an. In Duisburg liegt der Hebesatz bei satten 855 Prozent, in Solingen bei 690 Prozent, Düsseldorf (440 Prozent) liegt deutlich darunter. 2020 spülte die Grundsteuer B rund 76 Millionen Euro in die Wuppertaler Stadtkasse.

Müllabfuhr: Bei der 120-Liter-Restmülltonne liegt die Jahresgebühr in Wuppertal mit 265 Euro aufgrund der Konditionen durch die Konditionen der Müllverbrennungsanlage im Ekocity-Verbund günstiger als in anderen Städten. In Krefeld liegt sie mit 523,80 Euro knapp doppelt so hoch. In Essen (403), Düsseldorf (405) oder Köln, wo im Jahr 485 Euro fällig wurden, ist die Müllabfuhr ebenfalls deutlich teurer.
Abwasser: Der Bund der Steuerzahler in NRW hat für 2020 landesweit eine Durchschnittsgebühr von 726 Euro im Jahr für einen Vier-Personen-Musterhaushalt ermittelt. Krefeld lag mit 796 Euro drüber, in Wuppertal sind es 843 Euro im Jahr, noch höher liegt Mönchengladbach mit 975 Euro. Haushalte in Düsseldorf müssen nur 431 und in Köln 473 Euro für ihr Abwasser aufbringen.
Parken: In Wuppertal zahlen Autofahrer im Kern der Innenstadt 2 Euro, drumherum 1,50 Euro pro Stunde. Das ist etwa das Niveau auch in Krefeld, aber mehr als in Mönchengladbach, wo die Spanne bei 1,20 bis 1,80 Euro liegt. Bei den Parkgebühren spielen Städte wie Düsseldorf (2,90) oder Köln (vier Euro pro Stunde in der City) in einer anderen Liga.

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